Das Corona-Virus hat die Menschen bereits über eineinhalb Jahre im Griff. Der Impfschutz ist das derzeit einzige probate Mittel dagegen
VdK-Ortsvorsitzende Margit Kaiser hieß zahlreiche Zuhörer zur Infoveranstaltung in der voll besetzten Fliegerschänke sowie Dr. Ralf Cronenberg willkommen. Er sprach über das hochkomplexe Thema Corona. "Das Virus dringt in menschliche Zellen ein, benützt sie als Milieu zum Vermehren und schädigt sie dadurch. So auch die Corona-Mutation SarsCov 2", erläuterte der praktizierende Arzt. Der Ursprung sei unsicher. Wahrscheinlich sei das Virus von Tieren auf den Menschen übergesprungen.
Corona habe durch seine Verteilung hauptsächlich mittels Aerosole eine sehr hohe Ansteckungsfähigkeit. In der ersten Phase gebe es nur wenig Symptome, aber ein bis zwei Tage vor Ausbruch sei man bereits hoch infektiös. "Ein Infizierter geht einmal durch einen voll besetzten Raum und bis zu 40 Menschen sind angesteckt", verdeutlichte Cronenberg. Halskratzen, Gliederschmerzen, trockener Husten, allgemeine Grippesymptome seien Anzeichen, Geruchs- und Geschmackslosigkeit klare Zeichen. Covid 19 nehme manchmal einen so rasanten Verlauf, der von leichten Beschwerden bis zur Aufnahme auf der Intensivstation innerhalb von sechs Stunden reiche. "Covid 19 ist kein banaler Infekt, sondern eine lebensbedrohliche Krankheit. Es ist 16 Mal tödlicher als eine Influenza. Momentan sterben zum Beispiel in Rumänien die Leute wie die Fliegen", berichtete der Referent.
Rund 85 Prozent der Infizierten haben einen milden Verlauf. Wenn aber ein Risikofaktor wie höheres Alter, Übergewicht, Thromboseneigung oder immunologische Erkrankung hinzukomme, werde es oft lebensbedrohlich. Kortisonpatienten und Schwangere seien besonders gefährdet, da deren Immunsystem abgesenkt sei. Covid 19 sei eine Gefäßerkrankung. Die Blutgerinnung werde aktiviert und verstopfe Gefäße, was die Sauerstoffsättigung des Blutes massiv vermindere. Es komme zu Atemnot, kleinen Gehirnschlägen, Lungen-, Herz- und Nierenschäden.
Speziell wirksame Medikamente gibt es mit kleinen Ausnahmen wie Remdesivir noch nicht. Bei einem schweren Krankheitsverlauf könnten Kortison, Blutverdünnung, Sauerstoffgabe, künstliche Beatmung und als letztes Mittel die Herz-Lungen-Maschine eingesetzt werden. Derzeit seien rund 68 Prozent der Deutschen zwei Mal geimpft, wusste der Redner. Ziel müssten 85 Prozent sein. Geimpfte haben 60 bis 90 Prozent Schutzwirkung und seien bis zu 100 Prozent vor tödlichen Ausgang geschützt. Als Impfstoffe stünden der bewährte Vektor- und der neue mRNA-Impfstoff zur Verfügung. "Das Virus wird dauerhaft bleiben. Die Wahrscheinlichkeit für Covid-19-Folgen ist ums Tausendfache höher als Impffolgen. Entweder man ist geimpft oder man kriegt es", meinte Cronenberg. Er verglich die Impfrisiken mit denen des Sicherheitsgurtes. Geimpfte zeigten Sozialkompetenz und schützten sich größtmöglich selbst sowie andere. Mit einem Präsent und kräftigen Applaus bedankte sich der VdK-Ortsverband für das Referat.
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