Speinshart
01.04.2019 - 11:28 Uhr

40 Jahre Einsatz für Glaube, Begegnung und Kultur

Der Verein der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart blickt auf ein 40-jähriges erfolgreiches Wirken zurück. Vorsitzender Georg Girisch zieht Bilanz und verkündet weitere Pläne.

Die Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart prägt im 40. Gründungsjahr des Vereins die Sorge um eine stabile Zukunft des Klosters und der Bildungseinrichtungen. "Licht im Tunnel" sieht Landtagsabgeordneter Tobias Reiß (links) bei seinem Statement. Bild: do
Die Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart prägt im 40. Gründungsjahr des Vereins die Sorge um eine stabile Zukunft des Klosters und der Bildungseinrichtungen. "Licht im Tunnel" sieht Landtagsabgeordneter Tobias Reiß (links) bei seinem Statement.

Es war am Samstag im Musiksaal des Klosters die Stunde von Georg Girisch. Seit 27 Jahren ist der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Motor des Zusammenschlusses der Förderer. Mit leuchtenden Augen blickte er in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste - unter ihnen Prior Pater Adrian Kugler und die Chorherren Pater Benedikt und Pater Andreas, die Landtagsabgeordneten Tobias Reiß und Stephan Oetzinger, OTH-Präsidentin Prof. Dr. Andrea Klug und Bürgermeister Albert Nickl - auf die Entwicklung des Vereins zurück.

Der Vorsitzende schilderte die Gründungs- und Findungsphase und kam zur Erkenntnis: „Wir haben es geschafft, hinter einem Baudenkmal von europäischem Rang die alte religiöse und kulturelle Blüte des Klosters wieder herzustellen.“ Girisch begann seine Ausführungen mit den Anfängen der „zähen Wiederbelebung“, würdigte die Ideengeber Gustl Lang, Dr. Max Kunz, Dr. Gerhard Markgraf, den Prior des Klosters sowie viele weitere Aktivisten und beschrieb mit Hinweisen auf Schriftsätze, Gespräche und Verhandlungen das zähe Ringen beim Neustart.

Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer den Rückblick auf die weiteren Entwicklungsschritte hin zu einem renommierten Bildungsstandort. Unter anderem erwähnte der Vorsitzende die Anschiebe-Funktion des Fördervereins und den damit verbundenen stolzen Spendenbetrag von 600 000 Euro zur Finanzierung der Begegnungsstätte. Glücklich zeigte er sich mit dem Erreichten. Klostersanierung, Restaurierung der Klosterkirche und ein praktisch neuer Klostergasthof mit Gesamtkosten von 30 Millionen Euro: „Es ist vollbracht“, erklärte Girisch.

Und doch blickte er zugleich schon voraus. „Wir brauchen mehr Bettenkapazitäten, um das kulturelle Leben dauerhaft zu etablieren“, betonte der Vereinschef, der felsenfest an die große Zukunft des Klosters und seiner Bildungseinrichtungen glaubt. Ein weiterer Kraftakt sei vorprogrammiert, urteilte er mit Hinweis auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie (wir berichteten).

Einig war sich der Vorsitzende mit den Gutachtern: „Das große Werk bedarf dauerhafter Unterstützung.“ Deshalb hofft er längerfristig zur Sicherung der Institution Bildungsstätte auf eine staatliche Förderung für den laufenden Betrieb. Das Fazit von Girischs Betrachtungen war klar strukturiert: „Wir brauchen eine höhere Wirtschaftlichkeit, eine erweiterte Trägerstruktur und bauliche Veränderungen.“

Nach 40 erfolgreichen Jahren ist zwischendurch aber auch Durchschnaufen angesagt. Das Vereinsjubiläum bietet allen Grund zum Feiern und zum Danken. Der Vereinschef kündigte zum Jubiläum Vorträge und Konzerte an, gab eine Einladung der Markgraf-Stiftung bekannt und lud für 15. Dezember zum Festgottesdienst ein. Dann geht die Amtszeit des langjährigen Vorsitzenden zu Ende. Für eine weitere Wahlperiode werde er nicht mehr zur Verfügung stehen, kündigte Girisch an.

Diesem etwas wehmütigen und doch stolzen Rückblick auf die Erfolgsgeschichte der Internationalen Begegnungsstätte folgte das klassische Prozedere einer Jahreshauptversammlung. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung verteilte Bildungsstätten-Leiter Thomas Englberger. Über die Entwicklung der Vereinskasse informierte Schatzmeister Martin Siller. Transparenz und Gewissenhaftigkeit bescheinigten die Kassenprüfer Anton Schwemmer und Albert Müller. Einstimmig folgte die Entlastung des Vorstands.

In seinem Grußwort blickte Prior Pater Adrian Kugler zunächst auf die heftigen inneren Erschütterungen in der Kirche. „Einige Dinge, die passieren, machen die Kirche unglaubwürdig“, bedauerte der Prior und Ortspfarrer. Auch vor Ort blase ein kräftiger Wind. „Wir sind weniger geworden“, seufzte der Seelsorger. Doppelt traurig mache die personelle und finanzielle Entwicklung der Abtei. Freude und Optimismus in stürmischer Zeit entdeckte der Prior beim Förderverein. Das tue auch der Klostergemeinschaft gut. Im Namen aller Chorherren dankte er für die große Unterstützung und hoffte auf ein Fortbestehen des harmonischen Miteinanders.

Dank kam auch von Bürgermeister Albert Nickl, der den Förderverein als Initiator der Internationalen Begegnungsstätte würdigte. Für 11. Mai lud er die Mitglieder zur Eröffnung des "Hauses der Dorfkultur" ein. Thomas Englberger, der Leiter der Internationalen Begegnungsstätte, nutzte die Gelegenheit, um das druckfrische Bildungsprogramm für die Zeit von April 2019 bis Februar 2020 zu verteilen.

 
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