Speinshart
24.10.2025 - 18:21 Uhr

Ausstellung im Kloster Speinshart zeigt vielschichtigen Dialog zwischen Mensch und Maschine

Die Ausstellung "Künstliche Kreativität" entfaltet einen Dialog zwischen Mensch und Maschine. Mit den Werken von Gloria Sogl und Johannes Kiel verschwimmen die Grenzen zwischen Technologie und Kunst.

Die Ausstellung "Künstliche Kreativität" zeigt unter anderem dieses Werk von Johannes Kiel. Bild: Johannes Kiel/exb
Die Ausstellung "Künstliche Kreativität" zeigt unter anderem dieses Werk von Johannes Kiel.
  • Was: Ausstellung "Künstliche Kreativität" von Gloria Sogl und Johannes Kiel
  • Wann: 2. November 2025 bis 25. Januar 2026; Vernissage mit Einführung am Sonntag, 2. November, um 13.30 Uhr
  • Wo: Kloster Speinshart

Im Kloster Speinshart eröffnet am Sonntag, 2. November, um 13.30 Uhr unter dem Titel „Künstliche Kreativität“ eine neue Ausstellung. Neu ist laut Mitteilung auch der Blickwinkel der Ausstellung: Sie bringt künstlerische Positionen zusammen, die zeigen, wie sich Technologie und künstlerischer Ausdruck gegenseitig durchdringen und bereichern können. Die an digitalen Jacquard-Webstühlen gefertigten Gewebe von Gloria Sogl und mediale Installationen von Johannes Kiel laden dazu ein, Kreativität neu zu denken. Die Ausstellung zeigt einen vielschichtigen Dialog zwischen Mensch und Maschine.

Die Serie "Digital Tenderness" (2024 bis 2025) von Gloria Sogl besteht aus gewebten Arbeiten, deren Motive auf Bildmaterial basieren, das zunächst digital übereinandergeschichtet und verschmolzen wird. "Dabei sammelt sich visuelle Information an, bevor im weiteren Verlauf eine Reduktion stattfindet – große Mengen an Daten werden im Webprozess verdichtet, teils so weit, dass die Lesbarkeit des Motivs in den Hintergrund tritt." Weben als Technologie verkörpere algorithmische Prozesse: Das präzise Verkreuzen der Fäden folge systematischen, regelbasierten Mustern und mache das Weben zu einer der frühesten Formen algorithmischen Denkens.

Johannes Kiel bewege sich "in fluiden, medialen Räumen". In seinen interaktiven Installationen, Video-Arbeiten und algorithmisch generierten Bildern geht es um Prozesse, um Selbstbeobachtung und Systemlogiken – und darum, wie sich Wahrnehmung verändert, wenn das Digitale nicht mehr als Oberfläche, sondern als Struktur begriffen wird. "Seine Werke speisen sich aus der Sprache von Netzwerken, viraler Datenökonomie und künstlicher Intelligenz".

Die Ausstellung "Künstliche Kreativität" bilde laut Mitteilung zwei künstlerische Haltungen ab, die nicht nur technologische Fragen stellen, sondern gesellschaftliche: Wer bestimmt, was als kreative Arbeit gilt? Und welche Geschichte wird dabei erzählt? Wie verändert sich künstlerisches Schaffen, wenn Algorithmen nicht nur Werkzeuge, sondern Mitgestalter werden? Und wie verändert sich unser Verhältnis zu Materialität im digitalen Raum? Die Ausstellung verspreche einen vielschichtigen Dialog über die Bedingungen des Schöpferischen im Zeitalter des maschinellen Lernens.

Die Ausstellung hat geöffnet mittwochs von 9 bis 15 Uhr, sonn- und feiertags von 13.30 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage unter Telefon 09645/60193-801.

 
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