Denkmalschutz sei identitätsstiftend, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler bei seinem Besuch im Klosterdorf. Hintergrund waren Gespräche über die Ergänzung der Internationalen Begegnungsstätte um einen Wissenschaftsstandort für Künstliche Intelligenz.
Da lag es nahe, Bürgermeister Albert Nickl und seiner Gemeinde in feierlicher Form und in Anwesenheit von Prior Pater Adrian Kugler, dem Landtagsabgeordneten Tobias Reiß, Landrat Andreas Meier, dem Gemeinderat, den Vertretern des Amts für Ländliche Entwicklung und den Planern eine längst überfällige Auszeichnung zu überreichen: Seitdem gehört Speinsharts Bürgermeister zu den Trägern der Bayerischen Denkmalschutzmedaille.
Bürgernahe Ehrung
Corona verhinderte einen Festakt in München. Nun überreichte Bernd Sibler in praktizierender Bürgernähe die Bayerische Denkmalschutzmedaille 2020 vor den zahlreichen geladenen Gästen vor dem Haus der Dorfkultur. Der Bürgermeister – und mit ihm die Teilnehmergemeinschaft und der Gemeinderat – habe sich mit großem Ideenreichtum, mit Beharrlichkeit und Geduld für Zeugnisse der Vergangenheit eingesetzt, sagte der Minister: „Eines von vielen Projekten, das in seiner Einzigartigkeit lebendige Heimat ausstrahlt.“ Speinshart habe es geschafft, mit mitreißender Begeisterung ein Zeugnis der Vergangenheit mit der Gegenwart und den heutigen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Gleichzeitig erinnerte Sibler an den geballten finanziellen Einsatz des Freistaats.
Der Segen der Dorferneuerung
Bereits zur Begrüßung hatte ein strahlender Bürgermeister Albert Nickl auf den „Pakt der Speinsharter“ hingewiesen und das Instrument der Dorferneuerung als tragende Säule des Speinsharter Sanierungsprozesses bezeichnet. Die Dorferneuerung sei für die Entwicklung der Klosterdorfgemeinde zum Segen geworden: „Eine nunmehr über 30-jährige Entwicklungsphase, in der viel Überzeugungsarbeit notwendig war“, wie der Bürgermeister anmerkte. „Ohne staatliche Förderung wären Speinshart und sein Klosterhof im Dornröschenschlaf geblieben“, gab der Gemeindechef zu, um anschließend allen staatlichen Geldgebern zu danken.
Albert Nickl betrachtet den Abschluss der Sanierungsarbeiten nur als Zwischenschritt zur Gesamtrestaurierung des Klosterhofes, der zusammen mit dem Klosterensemble zu den schönsten Dorfarealen Süddeutschlands zähle. „In Speinshart ist jeder Euro des Freistaats gut angelegt“, erklärte er dem Minister vielsagend. Eine Rundgang mit Bernd Sibler durch die Räumlichkeiten des Hauses und der Wieskapelle schloss sich an.
Haus der Dorfkultur
- Gilt als Musterbeispiel des Gemeinsinns und war der nächste Schritt zur Gesamtsanierung des Klosterhofes.
- Zweijährige Bauphase, in der auch Bürgermeister, Gemeinderäte und Speinsharter Bürger kräftig anpackten und 800 Arbeitsstunden leisteten, um dem Projekt Leben einzuhauchen.
- Gesamtinvestition für Projekt: rund 1,2 Millionen Euro.
- Schon zur Einweihung dickes Lob von allen Seiten: „Wo andere zaudern, da handelt Speinshart“; „Die Welt lernt von Speinshart“.
- Landkreis übereignet zur Schaffung eines Gesamtensembles die in seinem Eigentum befindliche Wieskapelle zu entgegenkommenden Bedingungen an die Gemeinde. Landrat Andreas Meier: „Der Kreis hat viel draufgelegt.“ (do)
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