Das Märchen von Karel Jaromír Erben ist in Tschechien ein Klassiker. Erben gilt in böhmischen Landen als der tschechische „Grimm“. Jakub Folvarcný gestaltete die circa 50-minütige Vorstellung der Apfelbaumjungfrau für die Kinder der Grundschule am Rauhen Kulm, der Kindertagesstätte und des Kindergartens Hohenmirsberg bei Pottenstein mit allen Zutaten, die ein gutes Märchen haben soll: ein mutiger Prinz, eine verwunschene Prinzessin, eine böse Großmutter. Die Inszenierung bestach mit Temperament und Humor. Zwischendurch wurden auch einige Kinder auf die Bühne gebeten, um dem Schauspieler zu assistieren. Ein köstliches Vergnügen für die kleinen Schauspieler, die circa 200 Kinder, das pädagogische Personal und einige Omas und Opas.
Als Alleinunterhalter kam Jakub Folvarcný mit einem Minimum an Requisiten aus. Ein Koffer, ein Grammophon, ein paar Schallplatten, drei Äpfel, Perlen, ein paar Drähte und ein rotes Unterhemd reichten ihm für seine Darstellungskünste aus. Die Handlung ist leicht zu verstehen. Ein König auf Jagd entzaubert die verwunschene Apfelbaumjungfrau. Fortan gingen auf dem Schloss die Apfelblüten und Äpfel nicht mehr aus. Alles drehte sich um die knackige Frucht. Folfarcný verstand es, das Kindervolk singend und klatschend in das Märchen einzubinden. Die Hochzeit des Prinzen mit der Apfelblütenprinzessin endete mit einem Prost auf den Apfel. Der Künstler vermittelte in seiner bildreichen Sprache die tröstende Botschaft: Das Ewig-Gute im Herzen siegt immer.
Jakub Folvarcný ist Spezialist für Puppen-, Bewegungs- und Schauspieltheater. Er studierte am Lehrstuhl für Puppentheater der Prager Akademie der Musischen Künste und schreibt und leitet heute Theaterstücke, die er selbst schauspielerisch umsetzt. Der Auftritt erfolgte auf Einladung des Klosters Speinshart in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum in München.
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