„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, sang am Samstagabend eine stattliche Gemeinde zur Eröffnung eines Dankgottesdienstes, so, als wollte sie den lieben Gott bitten, auch dem Verein der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart auch in Zukunft Leben einzuhauchen. Am 14. Dezember 1979 gegründet, dankte der Verein am 14. Dezember 2019 in der Klosterkirche zuerst dem Herrgott für die verlässliche Begleitung auf einem steinigen Weg.
Doch auch die Zukunft soll in Speinshart leuchten. Dazu fand Prior Pater Adrian Kugler, der den Festgottesdienst mit den Konzelebranten Abt Hermann Josef Kugler, den Mitbrüdern des Speinsharter Konvents und Chorherren aus Augsburg und Roggenburg feierte, prägende Worte. In seiner Ausschau nach einer neuen Welt in Gerechtigkeit und Frieden zitierte der Prior den berühmten Spruch Dietrich Bonhoeffers: „Mag sein, dass der jüngste Tag anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht“.
Das Zitat strahlte die Botschaft der Hoffnung und Lebenskraft aus. „Wo alles zu resignieren scheint, gibt es eine Verantwortung zum Weiterleben und für einen Neuaufbau“, betonte der Mann der Kirche. Diese Kraft zum Aufbruch für neue Taten wünschte der Seelsorger auch dem Förderverein. Gute Leute an der richtigen Stelle hätten in Vergangenheit und Gegenwart bewiesen, dass der Verein die Kraft habe, auch ein Scheitern zu überwinden. Den feierlichen Rahmen der Festmesse, musikalisch gestaltet von den Speinsharter Klosterbläsern, nutzte Georg Girisch, auf ein weiteres Jubiläum hinzuweisen. Der Prior feierte am Gründungstag des Vereins seinen 50. Geburtstag. Das Vergelt's Gott „für einen wunderbaren Menschen und hervorragenden Prior“ verband der langjährige Fördervereinsvorsitzende mit einer 1000 Euro-Spende für das Sparschwein des Klosters.
Dem Festgottesdienst folgte ein Empfang im Musiksaal des Klosters mit Prof. Max Kunz als Ehrengast. In Anwesenheit des Abtes und des Klosterkonvents, von MdL Tobias Reiß, von Bürgermeister Albert Nickl und zahlreicher Vereinsmitglieder würdigte Georg Girisch die Zukunftsvisionen seines Vorgängers und Gründungsvorsitzenden des Vereins. Auf die Gründerzeit zurückblickend nannte er den Einsatz des damaligen Bundestagsabgeordneten Max Kunz und mit ihm zahlreicher weiterer Persönlichkeiten für das Kloster existenziell. In seiner 13-jährigen Amtszeit habe Kunz die Weichen für ein blühendes Kloster und für die Internationale Begegnungsstätte gestellt.
Georg Girisch würdigte zudem die Hartnäckigkeit des Gründungsvorsitzenden bei der Durchsetzung des Großprojekts und dankte in diesem Zusammenhang auch dem damaligen Fraktionsvorsitzenden im Landtag und späteren Minister Gustl Lang und der Ministerpräsidenten-Riege Edmund Stoiber, Günther Beckstein und Horst Seehofer. Alle führenden Vertreter der Staatsregierung hätten nach Besuchen in Speinshart Wort gehalten. Zusammenfassend bezeichnete der amtierende Vorsitzende seinen Vorgänger als einen der Väter der Klostersanierung und der aktuellen Nutzung. „Dr. Max Kunz hat das Fundament geschaffen, auf dem kommende Generationen und die derzeit 460 Mitglieder des Fördervereins weiterbauen können“, sagte Girisch. Max Kunz habe eine Glanzleistung vollbracht. Seine Laudatio verband er mit der Übergabe eines Geschenkkorbes.
Bürgermeister gratulierte auch im Namen des Landkreises. Nickl nannte das Engagement von Kunz eine stets jung gebliebene Idee, die mir ihrer Verwirklichung Großes bewirkt habe. Heute blühe Speinshart als Stätte des Glaubens, der Begegnung und der Kultur. Die Aufbruchstimmung der Gründerväter des Vereins um Kunz und den seit 1992 amtierenden Vorsitzenden Georg Girisch wünschte er sich auch für künftige Großprojekte. Unter dem Motto „Gut Ding braucht Zeit“ zeigte sich Nickl optimistisch, den Glaubenskreuzer Speinshart in ruhigen Gewässern zu weiteren Zielen zu führen. Diese Überzeugung teilte auch MdL Reiß. Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landtagsfraktion beförderte das Kloster zum „Fixstern“, dessen Strahlkraft weit über die Oberpfalz hinaus leuchte. Mit Blick auf das Bonhoeffer-Zitat des Priors im Festgottesdienst nannte es Reiß eine große Aufgabe, nicht zu resignieren und das komplexe Räderwerk des Klosters zu hegen, zu pflegen und am Laufen zu halten.





















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