Die Forstbetriebsgemeinschaft Eschenbach vereint 1110 Mitglieder zwischen Weiherhammer und Königstein. Sie schloss das Wirtschaftsjahr 2021/22 mit einer Bilanzsumme von 2,1 Millionen Euro ab und verkaufte 37574 Festmeter Holz.
Im vollen Gemeindezentrum endete eine Ära. Es verabschiedete sich Reinhard Wiesent, der sich nicht nur von 2006 bis 2022 als Geschäftsführer und seit 2018 zusätzlich als Vorsitzender für die Gemeinschaft eingebracht hatte, sondern sich auch leidenschaftlich mit ihr identifiziert hatte. Zu seiner letzten Amtshandlung hatten sich Repräsentanten von drei Landwirtschaftsämtern, fünf Forstbetriebsgemeinschaften, fünf Sägewerken, des Maschinenrings, von Baumschulen, forstwirtschaftlichen Vereinigungen, des Bauernverbands sowie fünf Bürgermeister und zwei Revierförster eingefunden.
Mehrere Sprecher würdigten die Verdienste Wiesents. Während Bürgermeister Albert Nickl von einem bestellten Haus sprach, das der Nachfolger übernehmen kann, erinnerte Josef Liegl als Vorstand der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz an die „immer gut gelaunten Beiträge“ Wiesents. Nach dem Urteil „in Eschenbach läuft alles gut“ bescheinigte ihm Forstdirektor Gerhard Hösl mit der Übergabe eines Mammutbaum-Stecklings eine „Superleistung“.
Seinem „Vereinsbericht“ stellte Wiesent kritische Anmerkungen zu Vorgehen und Entscheidungen aus Brüssel voran und appellierte an die Waldbesitzer, sich mit Nachdruck um den Wald zu kümmern und ihn rechtzeitig zu verjüngen.
500 Mitglieder besitzen zwischen einem und vier Hektar Wald, 293 Mitglieder haben eine Besitzgröße von fünf bis neun Hektar. Wiesents Appell an sie: „Fällarbeiten erst anmelden und die Abnahme sichern!“
Geschäftsführer David Karl sprach von einer guten Nachfrage bei guten Preisen und relativ stabilen Märkten. Zwar sei der Boom bei Schnittholz zurückgegangen, dafür habe eine hohe Nachfrage für Bauholz bestanden. Seine Angaben zu den aktuellen Holzpreisen gipfelten in der Aussage: „Je nach Qualität sind die Preise für Hackschnitzel gigantisch, der Preis für Eiche hat sich verdoppelt, und nach schwächeren Lärchenstangen besteht große Nachfrage.“ Die hohe Vermarktungsmenge der FGB von mehr als 37000 Festmetern begründete Karl mit 12000 Festmetern Windwurf. Das Einbringen von 68375 Laubholz- und 29620 Nadelholzpflanzen sei der erneute Beweis: „Der Waldumbau wird bei uns seit vielen Jahren aktiv umgesetzt.“
Nach der Wahl von Markus Schneider (Thomasreuth) zum Ersten, Manfred Schmid (Schlammersdorf) zum Zweiten und Josef Marzi (Feilersdorf) zum Dritten Vorstand zeigte sich Wahlleiter Sven Grünert vom Landwirtschaftsamt mit Blick auf Wiesent überzeugt: „Solch ein Saal zum Abschied ist etwas Besonderes.“ Schneider nahm den Stellenwert Wiesents zum Anlass und betonte: „Wir können Reinhard nicht ganz loslassen. Wir brauchen ihn noch als Eventmanager.“
In seinem Fachreferat rief Claus Burkhardt dazu auf, Holz nicht nur zu verheizen, sondern „Wärme und Strom mit Holz-Blockkraftwerk dezentral zu erzeugen“. Er stellte eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage vor, informierte über Bestandteile, Arbeitsweise mit Zündstrahltechnik, Leistung, Umweltfreundlichkeit und Versorgungssicherheit. Er versicherte, dass die Anlage der Grundlastabdeckung dient.
Die Forstbetriebsgemeinschaft Eschenbach
- 1110 Mitglieder zwischen Weiherhammer und Königstein
- Im Wirtschaftsjahr 2021/22 Bilanzsumme von 2,1 Millionen Euro
- 37574 Festmeter Holz verkauft
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.