Speinshart
15.09.2025 - 13:59 Uhr

Fruchtige Entdeckungen beim Denkmaltag in Speinshart

Der historische Klostergarten von Speinshart öffnet beim "Tag des offenen Denkmals" seine Pforten. Biodiversität und Obstpflege werden dort eindrucksvoll gezeigt, ergänzt durch Informationen zum Thema Streuobst.

Inmitten der weitläufigen Gartenanlage des Klosters Speinshart rauschen die Blätter vieler Obstbäume im frischen Herbstwind. Ein beruhigendes Ambiente. Die knorrigen Streuobstbestände wirken entspannend, zum Teil schon vor Jahrhunderten gepflanzte Obstbäume majestätisch. Auch der Tierwelt bieten sie Wohnraum und Unterschlupf. Ein Synonym für Biodiversität und begleitet von fruchtigen Segnungen. Im milden Licht der Herbstsonne leuchten Zwetschen, Äpfel, Birnen und weitere Früchte beim „Tag des offenen Denkmals“ den vielen Besuchern entgegen.

Ein Naturschauspiel, zu dem am Sonntag die Klostergemeinschaft der Prämonstratenser in Kooperation mit der Internationalen Begegnungsstätte und dem Speinsharter Obst- und Gartenbauverein (OGV) in den historischen Klostergarten eingeladen hat, um die Bevölkerung ideenreich für die Besonderheiten eines wichtigen Kulturgutes zu sensibilisieren. Wer denkt dabei schon daran, welch altehrwürdige Geschichten sich um die Energiespender im Klostergarten ranken?

Schon vor Hunderten von Jahren war ein Klostergarten für die Klostergemeinschaft Ernährungsquelle. Zu den fruchtigen Vorteilen gesellte sich der Erholungsfaktor. Diese zeitgenössische Adaption findet sich auch noch heute, wie der Administrator des Klosters schon bei der Begrüßung der vielen Gäste anmerkte. „Es ist schön, dass das Interesse für unser kulturelles Erbe und das regionale Obst wieder zunimmt“, freute sich Abt em. Hermann Josef Kugler.

Viele Informationen

Alles rund ums Obst stand anschließend in der klösterlichen Musteranlage im Mittelpunkt. Informieren, staunen und genießen war angesagt. Pomologe Michael Artmann bestimmte den ganzen Nachmittag mitgebrachte Früchte. Josef Höllerl mit seinem Team des OGV informierte über das breite Spektrum der Obstpflege, die Sortenwahl unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse und der Haltbarkeit, deren Verwendungszwecke und über das fachgerechte Pflanzen. Auch Bestellungen junger Obstbäumchen waren möglich.

Der Blick weitete sich zudem auf staatliche Förderungen beim Streuobstpakt. Symbolcharakter hatte das feierliche Pflanzen eines jungen Apfelbäumchens durch Abt em. Hermann Josef und OGV-Vorsitzenden Josef Höllerl. Die Wahl fiel auf einen „Edelborsdorfer“ der Baumschule Lobinger aus Edelsfeld. Der ältesten noch existierenden Kulturapfelsorte Deutschlands und passend zum „Arche Noah“- Bestand des Klostergartens, so die Anmerkung von Kulturmanager Moritz Kellner. Selbstverständlich gehörte das kostenlose Probieren des Streuobstsortiments zu den Besonderheiten des „Denkmaltages“, dessen Motto „Wert-voll – unbezahlbar, unersetzlich“ das Speinsharter Programm beflügelte.

Den Nachmittag bereicherte zudem der OGV mit duftenden Apfelkücheln, die Klosterküche servierte mit dem Team der Begegnungsstätte Kaffee und Kuchen, im Klosterladen konnten die Besucher fruchtige Apfel-Cocktails genießen, während man Kinder in die Technik der Apfelgirlanden-Herstellung einweihte.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.