Die Feiern zur 100. Wiederkehr der Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik lenken den Blick auch auf das Kloster Speinshart. Denn fast vergessen ist die Tatsache, dass die neue, am 28. Oktober 1918 ausgerufene Tschechoslowakische Republik nach dem Ersten Weltkrieg manche deutschen Klöster im Land vertrieb.
Das gilt beispielsweise in Prag für die Benediktiner im Emmauskloster, wo nur die tschechischen Patres und Brüder bleiben durften, die deutschen aber ausgewiesen wurden. Sie gründeten dann in Schlesien die Abtei Grüssau und in Württemberg die Abtei Neresheim. Außerhalb Prags drohte die Gefahr der Ausweisung auch anderen Klöstern. So erwarb Abt Gilbert Helmer von Tepl im Jahr 1921 das aufgehobene Kloster Speinshart sicherheitshalber für sein Stift, um im Falle der Vertreibung eine Bleibe zu haben.
Tepl wurde damals noch verschont, nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch nicht mehr. Die Prämonstratenser fanden nach ihrer Vertreibung eine erste Zuflucht in Speinshart, ehe sie in Schönau wieder einen Konvent gründeten.
Kloster Tepl wurde nach 1918 dennoch hart getroffen. Der neue Staat nahm ihm die Leitung des deutschen Gymnasiums in Pilsen, löste dieses auf und stellte auch die Bäder- und Kureinrichtungen in Marienbad unter staatliche Verwaltung.













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