Alles war schon zum großen Jubiläumsfest gerichtet. Die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses konnte dank vieler hundert freiwilliger Arbeitsstunden rechtzeitig vor der im Juli 2020 geplanten Großveranstaltung abgeschlossen werden. Die Festdamen hatten schon ihre Festgewänder zurecht gelegt und auch ein finanzkräftiger Schirmherr war längst verpflichtet. Dann machte die Corona-Pandemie auch der Feuerwehr Speinshart einen Strich durchs perfekt und mit viel Aufwand geplante Jubiläumsfest.
Alter VW-Bus nicht mehr einsatzbereit
Doch wenigstens mit einer weihnachtlichen Frohbotschaft dürfen die Kameraden der Wehr in ein hoffentlich besseres neues Jahr gehen. Dabei handelt es sich um die Neuanschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges für die Speinsharter Brandschützer. Es soll den noch zum Fuhrpark gehörenden 23 Jahre alten VW-Bus ersetzen.
Vor zehn Jahren schon als Gebrauchtfahrzeug angeschafft, komme der Bus nun in altersschwache Jahre, hieß es in einem Antrag von Feuerwehrvorsitzendem Stefan Schedl und Kommandant Christian Höllerl. Die Führungskräfte erinnerten zudem an Totalausfälle des Fahrzeugs bei einigen Einsätzen und beantragten beim Gemeinderat – nach einer Schutzbereichsanalyse des Kreisbrandrats und in Absprache mit der Landkreisführung der Feuerwehren – die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs.
Wehr verspricht finanzielle Beteiligung
Schon mit der Antragstellung versprach die Ortsfeuerwehr eine finanzielle Beteiligung im Rahmen der Möglichkeiten der Vereinskasse. Ein Angebot, dem sich Bürgermeister Albert Nickl und die Ratsversammlung nicht verschließen konnten.
Der Bürgermeister verwies auf zu erwartende hohe Kosten bei zunehmender Reparaturanfälligkeit des VW-Busses und sah auch mit Blick auf die Alarmierungsplanung die Notwendigkeit einer Neuanschaffung eines „Kommandowagens“. Nickl bekräftigte seine Empfehlung zur Neuanschaffung auch mit wirtschaftlichen Argumenten, verwies auf günstige Fördermöglichkeiten und sah im Neukauf zudem Vorteile bei Personal- und Materialtransporten, bei Verkehrsabsicherungen und kleineren technischen Hilfeleistungen.
Zum Thema der Finanzierung verwies er auf eine derzeit geltende höhere staatliche Förderung nach der Feuerwehr-Zuwendungsrichtlinie in Höhe von 16.300 Euro und die Mitfinanzierung durch den Feuerwehrverein. Der Gemeindechef orientierte sich in diesem Zusammenhang an einer „Tremmersdorfer Richtschnur“ von 15 Prozent. Im Haushaltsjahr 2021 seien für den Kauf 70.000 Euro vorgesehen, ergänzte Nickl auf Fragen zur haushaltsrechtlichen Situation hin.
Die beste Lösung
Das Thema wurde auch zur Stunde des Kommandanten der Feuerwehr Speinshart. Als Gemeinderat und Chef der Aktiven bewertete Christian Höllerl die Neuanschaffung als überfällig. Langsam versage die Technik des VW-Busses, machte der Kommandant deutlich und erinnerte an komplette Ausfälle ausgerechnet bei wichtigen Einsätzen. Die baldmöglichste Neuanschaffung eines sogenannten Mehrzweckfahrzeugs (MZF) mit sechs Sitzplätzen und ergänzenden Zusatzeinrichtungen sei deshalb die beste Lösung.
Diesem Wunsch schlossen sich auch zweiter Bürgermeister Roland Hörl und Martin Rodler, Vorsitzender der Tremmersdorfer Wehr, an. Der Antrag sei nachvollziehbar; zur Neuanschaffung gebe es keine Alternative, merkten die Tremmersdorfer Brandschützer an. Das Mehrzweckfahrzeug könne auch ohne Lkw-Führerschein gefahren werden, nannte Hörl als weiteren Vorteil.
Der Beschluss zur Neuanschaffung erfolgte einstimmig. Das Gremium beauftragte den Bürgermeister, das übliche Prozedere – beginnend mit dem Zuwendungsantrag bei der Regierung bis zur beschränkten Ausschreibung des Fahrzeugs einschließlich Abklärung der Beladung – einzuleiten.
Zu den weiteren Tagesordnungspunkten im öffentlichen Teil der Sitzung gehörte das sogenannte Einvernehmen des Gemeinderats für den Antrag auf Neubau eines Bungalows im Baugebiet "Maifurt" in Tremmersdorf. Einverstanden waren die Räte dabei mit den geplanten Abweichungen zu den Festsetzungen im Bebauungsplan.
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