„Die Absicht der Musik besteht nicht nur darin, das Ohr zu erfreuen, sondern auch Gefühle auszudrücken, die Fantasie anzuregen, den Geist zu berühren und die Leidenschaften zu beherrschen“. Ein Zitat von Francesco Geminiani aus dem 18. Jahrhundert. Auch für Maestro Simone Pirri sind diese Zielsetzungen ein Bedürfnis. Tatsächlich betonten italienische Geiger schon Mitte des 18. Jahrhunderts, wie wichtig es sei, der Kunst des Geigenspiels einen Klang zu verleihen, der in gewisser Weise mit der vollkommensten menschlichen Stimme mithalten könne.
Ein Wettbewerb mit der Stimme in Verbindung mit der „Aussprache“ des Bogens. Auch im Kloster Speinshart „strahlten die Saiten“. Mit Geiger Simone Pirri hieß es „Il Violino Italiano“. Eindrucksvoll und enthusiastisch, angetrieben von der tiefen Leidenschaft für die Musik des Barock und der Klassik konzentrierte sich Pirri mit seinem kongenialen Partner Prof. Alberto Maron (Harpsichord) auf Stücke der Alten Musik. Beide sind in den berühmten Konzertsälen dieser Welt gefragte Künstler.
In Speinshart erinnerten Pirri & Maron an Erbauliches aus einer aus Italien stammenden Leitkultur, die sich auch im süddeutschen Raum etablierte. Das Programm im barocken Kleinod des Klosters nahm Bezug auf eine Zeit kultureller Blüte, auch in Speinshart, als im 18. und 19. .Jahrhundert italienische Komponisten den Weg in nördlichere Regionen suchten. Auf diese „Erbauungszeit“ blickend hatten Simone Pirri mit seinem „Baroque Violin“ und Alberto Maron (Cembalo) viele Sonaten im Gepäck.
Unter anderem waren es Werke von Antonio Vivaldi (per il Maestro Pisendel) und Johann Georg Pisendel (Solo Violin Sonata in A minor). Beide Komponisten waren Brüder im Geiste mit klingenden Zeugnissen einer Musikerfreundschaft. Deshalb lohnte es sich für die Besucher, auch einen Blick auf Pisendel zu werfen, der zu Lebzeiten in einem Atemzug mit Händel, Bach und Telemann genannt wurde. Pisendels Werke fanden im 18. Jahrhundert auch den Weg nach Speinshart.
Hinter Klostermauern imponierten am Sonntag auch die weiteren „Konzertzutaten“. Spannungsreich und schwungvoll, mit abenteuerlichen Intervallsprüngen, kontrastreicher Rhythmik und mit viel Esprit brachte das Duo auch Werke von Arcangelo Corelli (Violin Sonata IV in F major), von Giovanni Benedetto Platti (Cembalo-Sonata V in C minor), von Giuseppe Torelli (Prelude for Solo Violin), von Tomaso Albinoni (Sonata IV in D minor) und von Francesco Maria Veracini (Sonata XII in D minor) zum Leuchten.
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