Musikalisch international wird es in Speinshart. Schon einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des Festivals junger Künstler in Bayreuth begannen am Dienstag im Klosterdorf Sommerkonzerte mit „Klangvisionen“.
Auf Visionen ist das gesamte Programm ausgerichtet. Mit dem Generalthema „Zukunft“ setzt das Festival ganz bewusst auf die Tradition, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Einer Zukunft mit gesellschaftlicher Polarisierung in einer Welt voller globaler Krisen.
Mit Blick auf diese Entwicklung setzt das Team des Festivaltreffens um Intendantin Sissy Thammer auf die Begegnung von Menschen und Kulturen. „Man hat gar keine andere Chance, die Zukunft der Welt zu retten, als miteinander zu reden und im musikalischen Gespräch miteinander in Kontakt zu kommen“, betont die Oberpfälzerin. Als Vorstandsmitglied des Vereins der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Speinshart denkt Thammer auch an „ihre“ Speinsharter.
So kommt es, dass auch die „Speinsharter Summertime“ Festivalzeit bedeutet. Bei insgesamt sechs Konzerten treten bis 15. August junge Musikerinnen und Musiker aus unterschiedlichen Ländern in der Klosterkirche oder im Innenhof der Prämonstratenserabtei auf. Das 74. Festival macht während der nächsten zwei Wochen die barocke Klosteranlage zu einem Ort der Begegnung und des Austausches von Kulturen aus allen Himmelsrichtungen. Auch Speinshart wird wieder Forum für Neues und für neue Weltmusik. Mit dem Ziel, mit Zukunftsmusik, so das Generalthema, dafür zu sorgen, das Wahre, Gute und Schöne in dieser Welt zu fördern, wie es Sissy Thammer beim Eröffnungskonzert in Speinshart formulierte.
Das 14-tägige Programm spannt im Rahmen des ältesten europäischen Festivaltreffens ein musikalisches Netz über Speinshart. Was wohl für eine Musik entsteht, wenn Vokal- und Instrumentalmusik mit ihren Aufführungstraditionen auf moderne Performancekunst trifft? Eine Antwort geben die Speinsharter Sommerkonzerte. In der Klosterkirche und im Innenhof der Abtei erfährt das Publikum Schönheit auf ganz menschliche Art und Weise. Durch Begegnung und Zukunft ergeben sich neue Sinnzusammenhänge, die bei den Musizierenden wie auch bei den Zuhörern verschmelzen.
Welche Musik dabei entsteht? Schon am Freitag, 2. August, wird es um 19 Uhr international, wenn das Kammermusikensemble Turkmenistan in der Klosterkirche gastiert. In einer „festlichen Serenade“ bringen die Gäste aus Fernost unter anderem Werke von Wolfgang Amadeus Mozart zu Gehör.
Am Sonntag, 4. August, setzt das Streichensemble Thalia unter dem Motto „Alte Ohren – Neue Augen“ historische Barockmusik in Szene. Ein besonderes Projekt mit neuer Inszenierung und mit Performancekunst. „Klassik recycled“ heißt es am Mittwoch, 7. August, um 19 Uhr bei einem Open-Air der Band „Blaurosa“ im Innenhof des Klosters. Die Gruppe übersetzt klassische Werke ins Hier und Jetzt.
Ebenso außergewöhnlich verspricht ein Konzertabend mit „Latino Sacro“ zu werden. Zu genießen sind am Samstag, 10. August, um 19 Uhr in der Klosterkirche Klänge und Rhythmen aus Lateinamerika. Die innovative Kombination aus Tangomusik und liturgischen Texten bietet laut Mitteilung des Veranstalters eine einzigartige Gelegenheit, in die spirituelle und kulturelle Welt Lateinamerikas einzutauchen.
Die Speinsharter „Summertime“ endet schließlich am Feiertag Maria Himmelfahrt am 15. August um 19 Uhr ebenfalls in der Klosterkirche mit Trompetenschall. „Vom Herold zur Brassband“ heißt der Titel mit Trompetern im interkulturellen Dialog. Unter Leitung von Prof. Otto Sauter präsentiert das Trompetenensemble des Festivaltreffens außergewöhnliche Neuentdeckungen verschollener Werke aus drei Jahrhunderten mit Studierenden aus verschiedensten Nationen.
Bei den Speinsharter Sommerkonzerten reiht sich ein Höhepunkt an den anderen. Stimmungsvolle Musik im prachtvollen Ambiente. Für Sissy Thammer und viele Stammgäste ein Programm fürs Herz. Eine weitere gute Nachricht: Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Spenden für die Zukunft des Klosters sind erwünscht.
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