Speinshart
13.06.2024 - 11:30 Uhr

Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord feiert in Speinshart 20. Geburtstag

Seit zwei Jahrzehnten schenkt der Verein schwerkranken Kindern sowie ihren Familien Kraft und Mut. Das Jubiläum wird zu einem imponierenden Bekenntnis für Menschen in Not.

Das Porzellan- oder Keramikscherben besondere Schönheit innewohnen kann, ist eine Erkenntnis, die aus japanischer Handwerkstechnik kommt. Aus Bruchstücken wird wieder ein Ganzes. Für den Prior des Klosters Speinshart auch ein philosophischer Mehrwert, den eine bloße Reparatur von Keramik- oder Porzellan- Schalen niemals besäße. Es ist die Faszination des Makels, die Pfarrer Adrian Kugler im Dankgottesdienst in der Klosterkirche Speinhart aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz-Nord beschrieb.

Risse und Narben lud der Prior des Klosters metaphorisch auf. Pfarrer Adrian erzählte von Verlust, Mühsal und der Überwindung tragischer Ereignisse. Mit Blick auf die vielen Betroffenen, die am Jubiläumsgottesdienst teilnahmen, ein Trost. Denn Gott füge die Scherben des Lebens wieder zueinander und veredle alles Zerbrochene zu einem Neubeginn. Ein Szenario, das auch die Geburtstagsfeier der Hilfsorganisation begleitete.

In schweren Zeiten mit Unterstützung der Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord nicht aufgeben, enge Herzen öffnen, Perspektiven aufzeigen und den schwerkranken Kindern mit ihren Familien Kraft und Mut schenken: Für den Verein eine Herkules-Aufgabe, die Vorsitzender Herbert Putzer in der anschließenden Geburtstagsfeier im vollbesetzten Gemeindezentrum Speinshart mit Ehrengästen und Betroffenen mit einem Charles Dickens-Zitat untermalte: „Niemand ist nutzlos, der einem Anderen die Bürde leichter macht.“ Den „Koffer mit schwerer Last“ ein Stück weit mitzutragen, um den schwerkranken Kindern und deren Eltern die Bürde leichter zu machen, lässt mit dem Einsatz des Vereins den betroffenen Personenkreis hoffen.

„Mittragen“ hieß deshalb beim 20. Geburtstag der Kinderkrebshilfe ein weiterer Leitgedanke. „Wenn es einem schlecht geht, prägen sich positive Momente besonders stark ein“, stellte zweiter Vorsitzender Andreas Steinl in seiner „Bilanz des Helfens“ fest. Seinen Rückblick auf 20 Jahre Kinderkrebshilfe von der Gründungszeit bis zur Vielfalt der Unterstützungsmaßnahmen, von der Dynamik der Mitgliederentwicklung bis zur nie versiegenden Spendenbereitschaft verband Steinl mit der Lebensweisheit von Marie von Ebner-Eschenbach: „Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, darf man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun.“

Mittlerweile sind es 266 Familien, die dankbar auf die Fördermaßnahmen des Vereins mit einem Gesamtumfang von 2,1 Millionen Euro zurückblicken. Steinl erinnerte zudem an die abwechslungsreichen und wirkungsvollen gesellschaftlichen Aktivitäten des Vereins für die Betroffenen. Auf die positiven Spuren der vielen „Gutmenschen“ verwiesen auch die Grußwortredner Tobias Reiß, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, und Bürgermeister Albert Nickl, auch im Namen des Landkreises. Die Kinderkrebshilfe bringe Hoffnung und Segen, hieß es in den Redebeiträgen. Schirmherr Eric Frenzel, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister in der Nordischen Kombination, entschuldigte sich wegen Verpflichtungen als Bundestrainer der deutschen Nordischen Kombinierer.

Auftritte der Kindertanzgruppe des Trachtenvereins D'Haidnaabtaler aus Trabitz mit Jugendleiterin Barbara Heser und das Eschenbacher „Schleifband-Ensemble“, geleitet von Georg Bayerl, umrahmten die Veranstaltung. Den Dankgottesdienst in der Klosterkirche hatte die Gruppe „Cantemus“ mitgestaltet.

 
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