Strahlende barocke Trompetenklänge – wo sie erschallten, waren die Mächtigen nicht fern. Das erste Repräsentationsinstrument der Kaiser, Könige und Fürsten verdankte seine Sonderstellung seiner immensen militärischen Wichtigkeit: Kein Krieg konnte ohne Trompete geführt, kein Hofstaat ohne ihre Mitwirkung sinnvoll organisiert werden. Sie begleitete die Potentaten vergangener Zeiten von der Wiege bis zur Bahre. Im Speinshart waren es die Barocktrompeten von „Tromba Festiva“, die im Innenhof der Prämonstratenserabtei mit europäischen Festmusiken von Jean-Joseph Mouret, Arcangela Corelli, „King Henry“, Gaspar Sanz und selbstverständlich von Georg Friedrich Händel das Festpublikum mit einem funkelnden Barockkonzert verzückten.
Für die elf Musiker des Berliner Orchesters war die Bereitschaft riesig, sich trotz einiger Einschränkungen durch Corona musikalisch mit Pauken, Trompeten und Posaunen ins alte Spanien, in die Gärten von Versailles und in den Kaiserhof der Habsburger zu begeben. Unter Leitung und moderiert von Johann Plietzsch vermittelte das Ensemble schon zu Beginn die strahlende und ungezügelte Kraft der Trompeten und Posaunen. Mit Energie und Tatendrang entfachten die Blechbläser und Heerpauker „kriegerischen Schlachtenlärm“ aus vier Jahrhunderten.
Vergangenheit mit Tönen zu neuem Leben zu erwecken: eine Vorgabe, die den Barocktrompeten von "Tromba Festiva" perfekt gelang. Niveauvoll wandte sich das Ensemble auch der englischen Consort-Musik des 16. und 17. Jahrhunderts zu. Einer bürgerlichen Musikkultur, für deren Konzerte und Theateraufführungen und Bälle auch berühmte Komponisten wie die Brüder Henry und Daniel Purcell und Jeremiah Clarke ihre Musik schrieben. Die Krönung des Konzertabends gehörte zweifellos Georg Friedrich Händel. Für den englischen König Georg I. im 18. Jahrhundert für seine Lustfahrten auf der Themse komponiert, begeisterten die Blechbläser mit sonorem Hörnerklang in einer Zusammenfassung von Händels drei Wassermusik-Suiten.















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