Speinshart
15.09.2019 - 10:32 Uhr

Landjugend versetzt Klosterdorf ins Kirchweihfieber

"Oh Kirwa lou ned nou", heißt es schon zu Beginn der Speinsharter Kirchweih. Angeführt von der Katholischen Landjugend feiert das Klosterdorf den Start der Dorfkirwa mit einer großen Portion Heimatliebe.

Mit dem Tanz um den Kirchweih-Baum beleben 16 Paare den alten Brauch des Austanzens. Bild: do
Mit dem Tanz um den Kirchweih-Baum beleben 16 Paare den alten Brauch des Austanzens.
Schon vor dem "Kirwa-Asgrom" treffen sich die Kirwa-Moidla- und Burschen der Katholischen Landjugend Speinshart zum Gruppenfoto. Bild: do
Schon vor dem "Kirwa-Asgrom" treffen sich die Kirwa-Moidla- und Burschen der Katholischen Landjugend Speinshart zum Gruppenfoto.
Mit reiner Muskelkraft bewältigen die Kirchweihburschen mit Unterstützung der Experten Georg und Sebastian Müller das Aufstellen des 24 Meter langen Kirwabaumes. Bild: do
Mit reiner Muskelkraft bewältigen die Kirchweihburschen mit Unterstützung der Experten Georg und Sebastian Müller das Aufstellen des 24 Meter langen Kirwabaumes.

Die neue Heimatliebe boomt in vielen Bereichen des Lebens. Menschen entdecken wieder Heimat und Natur, die Musikanten die Volksmusik, und die Jugend identifiziert sich mit Trachten, Dirndln und Krachlederner. Traditionen verbinden wieder Generationen. Zu beobachten ist diese Entwicklung bei der Speinsharter Kirchweih. Besonders die Katholische Landjugend, angeführt von Philipp Seitz und Johanna Nickl, besinnt sich dem Althergebrachten, und die Bevölkerung ist begeistert.

Hunderte von Besuchern verfolgten am Freitagabend das Aufstellen des Kirwabaumes. Die Burschen der Landjugend und junggebliebene Mannsbilder der Dorfgemeinschaft packten kräftig zu, um den Kraftakt zu bewältigen. Einen mächtigen Baumstamm mit 24 Metern Länge galt es, unter dem Kommando von Georg und Sebastian Müller empor zu wuchten.

Danach konnte ein Fest ungetrübter Freude beginnen. Die Landjugend brachte die Kirwa-Gaudi ins Dorf. Nach dem "Kirwa-Asgrom“, der Fundort blieb nach dem „Kirwa-Eigrom“ vor einem Jahr bis zum Freitag streng geheim, ging es auf dem Festplatz zwischen den Zwillingstürmen der Klosterkirche und dem Haus der Dorfkultur wortwörtlich rund. Seit einigen Jahren gehört das Austanzen des Kirwabaumes wieder zum Festgeschehen. 16 fesche Paare waren es, die nach intensiven Proben ihre tänzerischen Qualitäten bewiesen. Choreografisch vorbereitet von Nicole Kroher und Sabrina Seitz formierten sich die Tanzpaare um den Kirwa-Baum, um den Publikum zuzurufen: „Heid danz ma um an Kirwabam mit seiner greyna Spitz, da Bou unds Moidl hupfen rum und Spoinsad kummt in d’Hitz.“

Hitzewallungen durch ergiebiges „Vorglühen“ hatten indes schon beim Einzug die Kirwa-Moidla, gewandet in festliche Dirndln, und die Speinsharter Kraftburschen in schneidiger Tracht. Begleitet wurden sie von den Blasmusikanten der „Zoigl-Blosn“ aus Eslarn und vom Beifall der Besucher. Selbstbewusst riefen die Paare in die Menge: „Wer houd die schöinsten Moidla und die schneidigsten Boum –Spoinsad natürlich, des mou ma song.“ Nach einigen Runden Tanz und Gesang endete der Auftritt mit einem kräftigen Schluck aus den Bierkrügerln. Eine fröhliche Feier im Festzelt schloss sich an.

 
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