Speinshart
13.08.2024 - 09:35 Uhr

Lateinamerikanische Sakralmusik beim Sommerkonzert in Speinshart

Ein außergewöhnliches Konzert stellt die reiche musikalische Tradition Lateinamerikas in den Mittelpunkt. Eine Kombination aus Tangomusik und liturgischen Texten, die die spirituelle Musikkultur Argentiniens widerspiegelt.

Der Chor "Capella Transylvanica", turkmenische Streicher und Solistinnen und Solisten des 74. Festivals junger Künstler Bayreuth, zelebrieren in der Klosterkirche unter der Leitung von Fred Sjöberg unter dem Konzerttitel "Latino Sacro" außergewöhnliche Sakralmusik. Bild: do
Der Chor "Capella Transylvanica", turkmenische Streicher und Solistinnen und Solisten des 74. Festivals junger Künstler Bayreuth, zelebrieren in der Klosterkirche unter der Leitung von Fred Sjöberg unter dem Konzerttitel "Latino Sacro" außergewöhnliche Sakralmusik.

Eine Chormesse anhören? Macht das wirklich Vergnügen? Doch. Auch wenn es sich um tief geistliche Musik handelt. „Latino Sacro“ führte das Publikum am Samstagabend in der vollbesetzten Klosterkirche durch die faszinierende Welt lateinamerikanischer Musiktradition. Unter Leitung von Fred Sjöberg interpretierten die Capella Transsylvanica, das Turkmenische Kammermusik-Ensemble und Solistinnen und Solisten des Festivals junger Künstler Bayreuth drei besondere Werke mit musikalischer Tiefe.

Den Auftakt bildete die „Misa Criolla“ von Ariel Ramirez. Eine katholische Messe, die die lebendigen Rhythmen und Melodien mit der argentinischen Folklore verbindet. Eine Messe mit Swing-Elementen und mit dem Rhythmus einer eigentümlichen Tangomesse in barocker Umgebung. Ursprünglich sollten die jungen Leute mit einem philippinischen Chor auftreten, doch manche Unbilden verhinderte deren Anreise. Der siebenbürgische Chor wurde also aufgestockt. Und siehe da: Es ging auch ohne den Nachwuchs aus Manila. Mit Gitarre, Kontrabass, Keyboard, mit Percussionisten und Sopranistin Friedamaria Wallbrecher ein himmlischer Engelsklang.

Mit Heitor Villa-Lobos „Bachianas Brasileiras Nr. 5“ folgte eine meisterhafte Verschmelzung brasilianischer Volksmusik mit barocken Einflüssen. Wohltönende Klänge, die eine Brücke zwischen zwei Welten bauten. Ganz anders tönte dann Martin Palmeris „Misa Tango“ in der Klosterkirche: feurig-leidenschaftliche Tango-Elemente. Der rumänische Chor und die turkmenischen Streicher, Mezzosopran Isabel Grübl, Sopran Jasmina Aboubakari, Viktor Hugo Villena als Mann am Bandoneon, Daniel Molina Eyzaguirre mit lateinamerikanischer Gitarre und Lucca Verdi Pires am Klavier: Klarer und lebendiger konnten Chor und Ensemble des 74. Festivals junger Künstler die Kombination aus Tangomusik und liturgischen Texten nicht singen und spielen.

Für die Besucher ein besonderer Abend. Mit stehenden Ovationen entließ das Publikum die junge Truppe in den Klosterbereich. Dort hob Bürgermeister Albert Nickl, 2. Vorsitzender des Fördervereins der Internationalen Begegnungsstätte, noch einmal das Kulturverbindende der Sommerkonzerte hervor und lud Akteure sowie Besucher zu Klosterbier und Klostersecco ein.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.