"Lasst Blumen sprechen", heißt der Titel der Ausstellung. Irene Ehemann präsentiert Gemälde in Acryl und Öl. Ihre Werke reichen von der gegenständlichen bis zur abstrakten Darstellung. „Man kann mit der Kunst die Gefühle der Menschen besänftigen und Herzen bewegen“, sagte Irene Ehemann. Ob Rot die Farbe sei, die Menschen besänftigt – schließlich sei das auch die Farbe der Aggressivität und Leidenschaft? Jedenfalls ist die Mohnblume das Lieblingsmotiv der Künstlerin, das in unterschiedlichen Maltechniken und Farbschattierungen immer wieder auftaucht. Und auch Gastgeber Thomas Englberger, Leiter der Internationalen Begegnungsstätte, sagte bei der Eröffnung: „Für die Malerin spricht, dass ihre Farben Energie ausstrahlen und große Wirkung haben.“
Ein buntes Blumenmeer verzaubert den Oberen Konventgang des Klosters. Die Besucher tauchen ein in abstrakt kreierte Landschaften, die Lust auf das bunte Frühlingskleid machen und Seelenlandschaften zeichnen. Der Frühling ist deshalb für die Künstlerin die schönste Jahreszeit. Eine Freude für das menschliche Auge, wenn sich in sattgrüner Landschaft eingefangen durch die Strahlen der Frühlingssonne bunte Kontraste bilden. Diese Pracht ist für Irene Ehemann ein Lobgesang auf die Schöpfung. In ihren Bildern wird das festgehalten.
Das prickelnde Farbenspiel findet bei Ehemann Ausdruck in pastos aufgetragener Acrylmalerei. Teils abstrakt und auch schon einmal dreidimensional entwickelt etwa das Rot der Mohnblumen ein selbstbewusstes Eigenleben. Gerne erinnert die Malerin dabei auch an die impressionistischen Ausdrucksformen des französischen Malers Paul Cézanne: „Farben sind der Ort, wo Gehirn und Universum sich begegnen.“
Ehemann widmete sich ursprünglich der gegenständlichen Malerei. Immer stärker wurde dann der Trend zum Abstrakten. Die abstrakte Kunst dominiert auch die Ausstellung in Speinshart. Wenn sie „Gedanken fliegen lässt“, wie sie sagt, bedeutet diese Philosophie des Malens formfrei komponierte Bilder in Anlehnung an die atmosphärische Leichtigkeit der Natur. In der Tat zieht sich eine bestimmte Tonmalerei wie ein „Roter Faden“ durch die Präsentation: Kein Wunder, denn Rot bedeute Leben, Energie, Potenz, Macht, Liebe, Wärme und Kraft, betonte Ehemann, den Künstler Rupprecht Geiger zitierend.
Zu den kräftigen Farbkompositionen in den Bildern von Ehemann gehört auch die Botschaft: „Wichtig ist mir, dass beim Betrachter in der Magie der Farben eine wohltuende Wirkung entsteht.“ In diesem Sinne geht die Schaffenskraft der Nabburgerin mit „leuchtenden Blumen und fliegenden Gedanken“ weiter.
Die Arbeiten von Irene Ehemann sind bis Pfingstmontag, 10. Juni, an allen Sonn- und Feiertagen zwischen 13.30 und 17 Uhr zugänglich. Außerhalb dieser Zeiten ist eine Besichtigung auf Anfrage unter Telefon 09645/60193601 möglich.















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