Speinshart
17.12.2019 - 13:46 Uhr

"Meister der Redekunst"

Einem barocken bayerischen Schwaben gilt die Zuneigung: Im Kloster und im Klosterdorf gibt es Grund zum Feiern. Der Prior wird 50 Jahre alt. Da reißt es selbst die Klosterbläser von den Stühlen.

50 Jahre Pater Adrian Kugler: Da gilt es auch für die politische Gemeinde und die Vertreter der Pfarreiengemeinschaft, dem Prior des Klosters Speinshart zu gratulieren. Im Bild (von links) Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Hofmann, Abt Hermann Josef Kugler, der Jubilar, Bürgermeister Albert Nickl, Pfarrgemeinderätin Irene Walter und Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl. Bild: do
50 Jahre Pater Adrian Kugler: Da gilt es auch für die politische Gemeinde und die Vertreter der Pfarreiengemeinschaft, dem Prior des Klosters Speinshart zu gratulieren. Im Bild (von links) Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Hofmann, Abt Hermann Josef Kugler, der Jubilar, Bürgermeister Albert Nickl, Pfarrgemeinderätin Irene Walter und Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl.
Schon unmittelbar nach dem Festgottesdienst aus Anlass des 40-jährigen Gründungsjubiläums des Fördervereins Kloster Speinshart stehen die Gläubigen Schlange, um "ihrem" Pater Adrian zu gratulieren. Bild: do
Schon unmittelbar nach dem Festgottesdienst aus Anlass des 40-jährigen Gründungsjubiläums des Fördervereins Kloster Speinshart stehen die Gläubigen Schlange, um "ihrem" Pater Adrian zu gratulieren.

Mit einem nachsichtigen Lächeln empfing Pater Adrian Kugler, Prior des Klosters und Pfarrer der Klosterpfarrei, die vielen Gratulanten - so, als wollte er sagen, es sind doch nur 50 Lenze in einer Millionen Jahre alten Welt. Doch diese Lebensringe sind höchst auffällig.

Am 14. Dezember 1969 in Lauingen an der Donau geboren, wuchs Adrian Kugler dort zusammen mit seinem Bruder Hermann Josef, dem jetzigen Abt, sowie den Schwestern Marlies und Doris auf. Schon nach der allgemeinen Schulausbildung und dem Abitur folgten der Eintritt in die Abtei Windberg sowie das Theologiestudium in Regensburg, Innsbruck und Augsburg. Der Priesterweihe 1997 schlossen sich Kaplanjahre in Weißenhorn und eine zehnjährige Pfarrseelsorge in Schießen und Bibrach an.

Weitere Schritte seines Seelsorgedienstes waren die ökumenische Notfallhilfe im Landkreis Neu-Ulm und ab 2004 das Amt des Subpriors in Roggenburg. Der Ruf in die Oberpfalz nach Speinshart kam im Jahr 2008. Seit nunmehr elf Jahren als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Speinshart, erweist sich das Wirken des im Vorjahr zum Prior des Klosters Speinshart ernannten Prämonstratensers als überaus segensreich.

Kugler ist ein Mann mit Sendungsbewusstsein und Ausstrahlung, volksnah und unkonventionell, der die Kirche zu den Menschen bringt, wie sich auch bei seinem runden Geburtstag bestätigte. Bescheiden wollte der Prior nur im kleinen Kreis seiner Angehörigen und der Pfarreienvertreter feiern. Doch die Schar der Gratulanten wollte kein Ende nehmen.

Musikalisch umrahmt von den Klosterbläsern, einem Ziehkind des musikalischen Multitalents Pater Adrian, traf sich ein kleiner Gästekreis im Refektorium des Klosters, um den Prior hochleben zu lassen. Als Vertreter der politischen Gemeinde tat dies Bürgermeister Albert Nickl. Der Gemeindechef hieß den Ortspfarrer im "Club der 50er" willkommen und gab zu: „Pater Adrian ist den Speinshartern ans Herz gewachsen.“ Trotz des schwäbischen Dialekts sei der Pfarrer ein „verständiger“ Mensch, scherzte Nickl.

Der Bürgermeister bewunderte zudem die Gabe des Jubilars, stets die passenden Worte zu finden und beförderte den Prior zum "Meister der Redekunst". Er würdigte darüber hinaus das vielseitige Engagement des Kirchenmannes für das Musikleben in Speinshart, unter anderem als Initiator, Dirigent und Hornist der Klosterbläser. Als Geburtstagsgeschenke überreichte Nickl einen Obolus zur Fütterung des „Kloster-Sparschweines“ und ein Feuerzeug - nicht verwendbar für die Zigaretten des Pfarrers, sondern eher zum Anzünden der Altarkerzen, wie der Bürgermeister ausdrücklich betonte.

Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl verwies humorvoll auf ein Alleinstellungsmerkmal des Jubilars: Pater Adrian sei der einzige Mann im Zweigverein des Katholischen Frauenbundes. Ob Würde oder Bürde, der Pfarrer sei dort immer willkommen. Besorgt um seine Gesundheit überreichte sie eine Fitness-Uhr. Integriert seien ein Schrittzähler und eine Schlafmodus-App, warnte die besorgte Rednerin. Eine erste Kontrolle der dringend notwendigen sportlichen Aktivitäten des Jubilars folge bei der nächsten Frauenbund-Versammlung, kündigte Nickl unter dem Beifall der Geburtstagsgäste an.

Die Pfarrgemeinderatssprecherinnen Gertraud Hofmann und Irene Walter ergänzten die launigen Worte ihrer Vorrednerin mit einer Präsentation. Unter dem Leitgedanken „Wie gut kennt Ihr unseren Pfarrer?“ galt die ganze Aufmerksamkeit fortan dem Frage- und Antwort-Quiz. Dabei überraschte das erstaunliche Insiderwissen über des Pfarrers Gewohnheiten.

Zu den „Volltreffern“ gehörte das Wissen über des Pfarrers Vorliebe zu einer bestimmten Zigarettenmarke, über sein Lieblingsinstrument Tenorhorn, über seine Abneigung gegen das Wandern, über die Aufgabe, beim Frauenbund-Fasching als Schankkellner sein Bestes zu geben, oder über die Gewohnheit, nach Gottesdiensten als Erster die Sakristei zu verlassen. Ein Buchgeschenk und eine Spende für das „Geburtstags-Sparschwein des Klosters“ vervollständigte die kurzweilige Präsentation.

Blasmusik fein und rein, bayerisch, böhmisch und alpenländisch, umrahmte den „Runden“ des Jubilars. Auch sein Bruder Abt Hermann Josef wirkte in der Runde der Musikanten mit und veredelte das Geburtstagsständchen musikalisch.

 
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