Hallelujah! Mit einem faszinierenden Instrument und einem Künstler von internationalem Format befanden sich die Besucher im barocken Musiksaal des Klosters Speinshart auf ganz sicherer biblischer Geschichte. Michael David faszinierte im ausverkauften Harfenkonzert an dem am häufigsten in der Bibel erwähnten Instrument. Und zeigte bei Auftakt des Speinsharter Konzertprogrammes 2022 die vielen Einsatzmöglichkeiten einer Konzertharfe.
Das fast 90-minütige Solokonzert wurde zum Sinnlichkeitstest. "Harfe in Blau" nannte David sein Gesamtkunstwerk mit Kompositionen aus berührenden Klängen, Farben und Licht. Den üblichen Vorstellungen eines Harfenisten entsprach Michael David keineswegs. Weder blondgelockt noch engelsgleich, aber im eleganten Outfit und mit roten Lackschuhen präsentierte der Künstler ein Programm aus Klassik und Jazz. Andächtige Stille begleitete eine Symphonie aus einzigartigen Schwingungen. Sich von den zärtlichen Tönen tragen lassen, so der Wunsch des Stargastes, gelang einzigartig.
So lauschte das Publikum der verzückenden Tonakrobatik und bestaunte die Ästhetik der Spielbewegungen etwa bei Georg Friedrich Händels Konzert Nr. 6, B-Dur oder beim "Libertango" des Tango-Königs Astor Piazzolla. Meditation und Improvisation stand auch bei den Eigenkompositionen im Mittelpunkt. Michael David nannte diese Beiträge "Im Zeichen der Phantasie". Unnachahmlich auch das vom Künstler für Harfe bearbeitete "Hallelujah" von Leonard Cohen. David entführte die Besucher auch in wilde, weite Welten und rauhe Landschaften in Erinnerung an Mountainbike-Touren auf den Hochebenen der Anden. "Moondance" hieß deshalb die Bearbeitung von Van Morrison.
Eine Stunde der Muse in der "Blauen Stunde", endete in der harmonischen Dynamik von Brubecks "Take Five". Mit stürmischem Beifall wurde das sprühende musikalische Frühlingsfeuerwerk voller zärtlicher Gegensätze ebenso wie auch die phantasievollen Zugaben von den hingerissenen Zuhörern bedacht.
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