Sensibel sein für die Wunden Anderer! Ein Wunsch, den Abt Hermann Josef Kugler den Gläubigen beim feierlichen Gottesdienst am „Weißen Sonntag“ in der Klosterkirche ans Herz legte. Die Festmesse am Tag der Barmherzigkeit, so der Kirchenmann, sei der Auftakt des Speinsharter Osterempfanges als Ersatz für das bewährte Lichtmess-Treffen. Ein Stelldichein landes- und kommunalpolitischer Prominenz vom Staatsminister Christian Bernreiter, über die Landtagsabgeordneten Tobias Reiß und Stephan Oetzinger bis zu zahlreichen Kommunalpolitikern. Bürgermeister Albert Nickl freute sich beim Empfang im Gemeindezentrum zudem über den Besuch des ab 1. Februar residierenden Regierungspräsidenten Walter Jonas, von Behördenvertretern und vor allen über das Interesse aus der Bevölkerung und aus der Vereinswelt.
„Für das Leben und die Zukunft“. Mit dieser Tageslosung skizzierten Nickl und Abt Hermann Josef als Administrator der Prämonstratenserabtei aktuelle Herausforderungen. Zur Betroffenheit und dem Mitgefühl für das ukrainische Volk gehörte das Nachdenken über den Stellenwert des Friedens. Ein Fundament österlicher Freude, wie der Abt anmerkte. Dazu gesellten sich Dank und Hoffnung an die Bayerische Staatsregierung und Bernreiter, Kloster, Begegnungsstätte und Gemeinde nach der großzügigen Unterstützung in den vergangenen 30 Jahren auch künftig mit „Sprit“ zu versorgen. Ein Wunsch mit dem Plan, die Internationale Begegnungsstätte mit der Einrichtung eines Wissenschaftszentrums für Künstliche Intelligenz dauerhaft auf gesunde Beine zu stellen.
Bernreiter: Ressourcen sind endlich
Eine Erwartungshaltung, die der neue Verkehrs- und Bauminister diplomatisch umschiffte. Als Urgestein bayerischer Kommunalpolitik verwies der Ex-Landrat und Präsident des Bayerischen Landkreistages auf eine unbarmherzige Faktenlage. „Der große Traum von einer besseren Welt ist dahin“, urteilte Bernreiter mit Blick auf den russischen Überfall in der Ukraine. Die negativen Folgen für die Welt, Europa und Deutschland seien einschneidend. Angetreten, um bei den Mega-Themen Wohnen, Bauen und Verkehr neue Impulse zu setzen, sieht der Minister mit der Bewältigung der Corona-Pandemie, der Flüchtlingswelle und der Klima- und Energiekrise gewaltige Herausforderungen. Bernreiter folgerte: „Die finanziellen Ressourcen des Staates sind endlich“. Das Blaue vom Himmel zu versprechen, wäre unredlich. Geboten sei deshalb bei vielen Projekten und Zusagen ein Finanzierungsvorbehalt.
Besondere Voraussetzungen im ländlichen Raum
Der Fachminister plädierte besonders für mehr Rücksichtnahme für die Interessen des ländlichen Raumes. Den Großstädtern sei der Spritpreis eher wurscht. Belastend seien die hohen Benzin- und Dieselkosten besonders für die Landbevölkerung. Absurd nannte Bernreiter auch die Verteufelung des Eigenheimbaues wegen angeblicher Klimaschädlichkeit, Zersiedelung und großem Baustoffverbrauch. „Das Eigenheim gehört bei aller Notwendigkeit des verdichteten Bauens zur Wohnungsphilosophie auf dem Land“. Mehr Verlässlichkeit forderte Bernreiter zudem bei der KfW-Förderung.
Nach zwei Jahren Corona-Distanz freuten sich die vielen Gäste über viele wohltuende „österliche Friedensgespräche“. Den Empfang bereicherte ein junges Bläserensemble der Musikschule des Vierstädtedreiecks.














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