Schon am Sonntagvormittag hatte im Rahmen des Deutschen Denkmaltages der Eschenbacher Organist und Musikpädagoge Walter Thurn die Steinmeyer-Orgel als „Talent Monument“ mit ihren einzigartigen Möglichkeiten im Rahmen von Orgelführungen vorgestellt. Am Nachmittag spielte sich dann Patrick Gläser aus Öhringen in der Klosterkirche mit leidenschaftlichem, virtuosen und hochmusikalischen Spiel in die Herzen der Hörerschaft. Einer Fangemeinde, die am Sonntag das Gotteshaus „überflutete“, um beim „Orgel rockt Tour 7“ dabei zu sein.
Der Organist konzertiert seit 15 Jahren in ganz Deutschland und Europa mit Rock, Pop und Filmmusik auf den Kirchenorgeln. Mit einem einzigartigen Klangerlebnis für die Besuchermassen auch in Speinshart, wie sich herausstellen sollte. Von Deep Purple, Bon Jovi und Queen über Poptitel und Denière Danse (Indila) oder Mut (Alexa Feser) bis hin zu Hans Zimmer und Steve Jablonsky: Patrick Gläser entführte das Publikum mit seiner Tour 7 auf eine Reise durch die musikalischen Genres und verband dabei die Energie der Rock- und Popsongs mit der majestätischen Klangvielfalt der Orgel.
Hoffnungsvolle Botschaften
Sympathisch und äußerst aufschlussreich wirkte zudem die Moderation. Gläser wob einen roten Faden durch das Programm und baute immer wieder Brücken zwischen dem Publikum im Kirchenraum und dem vermeintlich „versteckten“ Künstler auf der Empore. Es entstand ein Konzerterlebnis mit Impulsen, die nachdenklich stimmten, zum Schmunzeln veranlassten und Hoffnung gaben. Hoffnung in turbulenten Zeiten, in den Menschen meinen, mit ihrem Lebensraum nicht mehr auszukommen, so der Künstler.
Grandiose Klangfülle
Ein mitreißendes Soloprojekt, mit dem Patrick Gläser aus Gehör, Herz und Gedächtnis heraus mit seinen Coverversionen bekannter Titel und auch mit Filmmusiken schmückte. Über den Kirchenraum ergoss sich ein fanalhafter Klangrausch mit donnernden Läufen und dann wieder mit zarten Übergängen. In ihrer ganzen Mächtigkeit ertönten Flöten-, Trompeten- und Posaunenklänge und selbst die kleinsten Pfeifen erinnerten mit schüchternen Schalmeien an die ganze klangliche Breite der Steinmeyer-Orgel und an die Künste des Organisten. Es blieben grandiose Werke, die der Starorganist am Sonntagnachmittag im feurigen Geist der Kompositionen mit viel Temperament, Feingefühl und fröhlicher Gelassenheit interpretierte.
Wie vertragen sich diese Musik und der Kirchenraum? Was berührt das Publikum besonders? Den vielen hundert Besuchern bot Gläser auch die Möglichkeit, auf verteilten Flyern und Holzbleistiften über die Filmmusiken und die Rock- und Pop-Stücke abzustimmen, auf einen QR-Code zu scannen oder sich in Form einer schriftlicher Rückmeldung zu äußern. Eine phantasievolle Umfrage mit einem großen Echo. Auch ein brausendes Echo aus dem Kirchenraum war dem Künstler zum Konzertschluss gewiss. Die Vielfalt der Songs und symphonischen Filmmusiken bietet Patrick Gläser auf 6 CDs an.
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