Das Kloster Speinshart bietet dann eine einzigartige soziale und künstlerische Plattform der Begegnung. Als Lernort für interkulturelle Kompetenz ist Speinshart Gastgeber für den Künstlernachwuchs aus aller Welt und fördert kreative Schlüsselmomente. Festival-Intendantin Sissy Thammer sprach deshalb auch bei der Begrüßung der vielen Musikfreunde vom „Kulminationspunkt Speinshart“. Eine perfekte Symbiose, die auch die World & European Brass Association (WBA) schätzt und mit Sommerakademien für Blechblasinstrumente an europäischen Orten kulturhistorischer Relevanz fördert.
Das Konzert des Bläserensembles des 72. Festivals junger Künstler Bayreuth gehörte zu dieser Kategorie, jungen Blechbläsern die Bühne für eine große Künstlerzukunft zu bieten. Weich, rund und brillant: Das Ensemble nutzte „hinter Klostermauern“ diese Gunst der Stunde für ein einzigartiges Klangerlebnis. „Festliche Bläserklänge“, so auch der Konzerttitel, verzückten die Hörerschaft. Transformation war beim Blick hinauf auf die in der Abendsonne golden leuchtenden Turmkreuze und die ebenso golden schimmernden Blechinstrumente der Künstler allgegenwärtig. Energisch und leidenschaftlich ging es zur Sache. Betörend schön auch jene Arrangements, in denen die funkelnden Tonmalereien zur Erbauung riefen.
Bach-Fuge und Händel-Arie
Das Programm mit den Professoren Dr. Dariusz Mikulski und Otto Sauter als musikalische Leiter bot zunächst ein Kaleidoskop großer Komponisten. So huldigten die Blechbläser mit der „Fuge in g-moll, BWV 578“ Johann Sebastian Bach. Das Gute-Laune-Programm setzte sich mit dem Konzert in D-Dur von Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händels Arie „Destero dall'empia dite“ fort. Außergewöhnliche Spielkunst und Harmonie demonstrierten die Instrumentalisten auch in der „Sinfonia à 2 Trombe in D-Dur“ und beim „Adagio“ von Alessandro Marcello.
Aleksandra Gudzio glänzt
Im „Hornkonzert Nr. 2 in Es-Dur“ von Mozart verstand es Hornist Kamil Patora, die Emotionen perfekt zu dosieren. Eine Leichtigkeit, weil man sich bei nur drei Ventilen des Instruments alles merken könne, scherzte Patora. Zudem imponierte Mezzosopran Aleksandra Gudzio mit strahlenden Beiträgen. Das Ensemble wandelte schließlich mit ukrainischem Volksmusikgut und dem „Gabriel's Oboe“ aus dem Film „The Mission“ hinein in einen Zustand funkelnder Erbauung und eines liebreizenden Melodienreigens. Bei soviel musikalischem Genuss war der stürmische Beifall des Publikums für das Bläserensemble und die Künstlerin wohlverdient.
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