Speinshart
07.07.2019 - 11:21 Uhr

Respekt für Wirken

Am 40. Speinsharttag zeigte sich das Kloster von seiner besten Seite. Glaube und Politik lobten es vereint. Die Festreden waren auch eine Gelegenheit für den Förderverein, seinem scheidenden Vorsitzendem Georg Girisch Respekt zu zollen.

Festrede Speinsharttag Bild: sne
Festrede Speinsharttag
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Festrede Speinsharttag

Das Stift Tepl in Westböhmen ist eng mit dem Kloster Speinshart verbunden. Es gibt einen regen Austausch zwischen den Klöstern, und auch Novizen sollen am jeweils anderen Standort lernen. Abt Filip Zdenek Lobkovicz war deshalb als Ehrengast zum diesjährigen Speinsharttag geladen.

Er erzählt von dem Gründer seines Kloster, dem selig gesprochenen Hroznata vom Orden der Prämonstatenser. Selbst seine Geburt war schon mysteriös, denn die Hebamme befand ihn als Totgeburt. Durch ein Gebet seiner Mutter öffnete er die Augen und ließ einen ersten schwachen Schrei los. Als Kind wäre er beinahe ertrunken, wurde aber nach eigener Aussage von der Jungfrau Maria beschützt.

Nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes gelobte er an einem Kreuzzug teilzunehmen. Doch kam er diesem Schwur nie nach. Der Papst entband ihn von seinem Versprechen, wenn er ein Kloster gründe. Dieser Bitte kam er nach und es entsandt das Stift Tepl, dem er sich selbst als Mönch anschloss. Hroznata starb am 14. Juli 1217 in Gefangenschaft, nachdem er eine Lösegeldzahlung verweigerte. 1897 wurde er selig gesprochen.

Lobkovicz berichtete auch von jüngsten Vergangenheit des Klosters. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Bibliothek neu aufgebaut. Unter der kommunistischen Herrschaft wurden die Ordensbrüder interniert, das Kloster diente als Kaserne. Nach dem Zusammenbruchs des Ostblocks wurde dem Orden das Kloster zurückgegeben. Es war jedoch unbewohnbar und wurde über Jahre hinweg saniert. Heute ist sie wieder schön anzusehen, und kürzlich entstand die Hroznata-Akademie.

Für Landtagsabgeordneten Tobias Reiß sind die Klöster Speinshart und Tepl zwei Zentren von Glaube und Kultur. Gerade Speinshart in der Nähe zu Böhmen soll mehr Ausstrahlung gewinnen. Zum scheidenden Fördervereinsvorsitzenden Georg Girisch sagte er, dies sei auch sein eigener Speinsharttag und alle wüssten, was sie ihm zu verdanken haben. Denn dieser wird Ende des Jahres sein Amt abgeben. In seiner letzten Rede an einem Speinsharttag als Vorsitzender bekannte sich Girisch klar zu Glauben, Kultur und Heimat. "Es waren damals Männer, die das Kloster restauriert haben. Männer, die gesagt haben, wir müssen etwas für Speinshart tun", erklärte Girisch. Die Klosterkirche sei seit Jahrhunderten ein Zuhause für Gott, Gebet und Stille. "Musik öffnet die Herzen und unsere Sommerkonzerte sind die besten der ganzen Oberpfalz."

Das Kloster sei aber auch eine Stätte für Freundschaften und die Begegnungen seien eine Bereicherung. Mit leicht brüchiger Stimme betonte Girisch erneut, dass er bald seinen Vorsitz abgeben werde. Fast die gesamte Klosterkirche stand auf und zollte ihm mit einem minutenlangen Applaus Respekt für sein Wirken.

 
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