Speinshart
29.11.2024 - 18:55 Uhr

In Speinshart ein "Best of" mit "Barbaren" und Klosterbläsern

Eine Comedy-Show von Barbari Bavarii mit dem Besten aus 15 Jahren Blödsinn und anspruchsvolle Blasmusik der Klosterbläser erwärmen das Speinsharter Publikum.

Im Fußballjargon gesprochen waren es am Samstagabend zwei Halbzeiten mit langen Nachspielzeiten und ganz unterschiedlichen Mannschaften. In beiden Spielhälften erlebte die erwartungsfrohe Besucherschar im Saal des voll besetzten Gemeindezentrums exzellente "Spielzüge" mit viel Tempo, Rasse und Klasse. Ein Spektakel, bei dem in der "ersten Halbzeit" die 16 Musikantinnen und Musikanten der Speinsharter Klosterbläser musikalische Akzente setzten. Ein noch relativ junges Ensemble mit Verstärkung durch die Vollblutmusikanten Abt em. Hermann Josef und Prior Adrian Kugler, vor neun Jahren gegründet, das stimmungsgeladen mit erwärmenden Melodien den Abend bereicherte.

Klassiker böhmischer Blasmusik

"Mein Herz schlägt nur für dich", oder "Sterne der Heimat" hieß es da. Kompositionen von Ernst Mosch, dem König der Egerländer Blasmusik. Die Klosterbläser zauberten und öffneten Seelen und Herzen der begeisterten Hörerschaft. Im Gemeindezentrum herrschte Heimatleuchten. Der schmeichelnde Wohlklang böhmischer Blasmusik-Stücke und die Ursprünglichkeit alpenländischer Blasmusik animierte das Publikum zu vielen Zugabe-Rufen. Die Polka "Bis bald auf Wiederseh'n" war nach der 90-minütigen musikalischen Gala der Brückenschlag zur nächsten "Halbzeit".

Ein zweiter "Durchgang" mit den drei Oberpfälzer Gaudiburschen Peter Greiner, Stephan Rosner und Christian Witt folgte. Sie behaupteten: "Die Intelligenz kommt aus der Oberpfalz". Das folgende Programm, "bairisch, lustig und goud", strotzte vor Lebensfreude. Mit überspitzter Ironie und nicht immer mit ernst gemeinten Empfehlungen durchpflügte das freche und durstige Trio die kleine Welt des menschlichen Alltags.

Der barbarische Blödsinn bescherte dem Speinsharter Publikum viele humoristische Höhepunkte. Dem Volk aufs Maul schauen, diese Sprache kam bei der Themenreise von Barbari Bavarii mit vielen Liedern, Gags und Kalauern sehr gut an.

Zwischen Scherz und Schmerz

"Wir nehmen alles auf die Schippe" verkündeten die Oberpfälzer "Barbaren". Es war jede Menge Zündstoff auf der Bühne. In wechselnden Positionen und stets eine Flasche Gerstensaft in Griffweite hielten sich die Gaudiburschen an den Satz von Joachim Ringelnatz: "Humor ist der Knopf, der verhindert, das uns der Kragen platzt". Ein Leitgedanke, an dem sich auch das Bühnenprogramm orientierte und der zudem zum Mitmachen ermunterte.

"Scherzboum oder Schmerzboum": die Gruppe und mit ihr das Publikum wählten Scherz und Humor als Wundermittel für den kurzweiligen Abend. Niemand war an diesem Abend vor den "Superhelden" sicher. Mit überspitzter Ironie ging es auch den Franken und den Niederbayern an den Kragen. Scharfzüngige Wortspiele, Liebesspiele auf bayrisch, Zoigl-Songs, Gute-Laune-Schlager und ohne Leberkass, da macht das Leben keinen Spaß: Beiträge und Wortspielereien ermunterten zu Beifallsstürmen. Friedlich, fröhlich, frech und provozierend: Die Drei brachten das Publikum so richtig auf Trab. Eine lange "Nachspielzeit" musste sein.

 
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