Das Duo Michael Starke und Johannes Neuner geben der Kammermusik neue Anstöße. Ungewöhnlich ist dabei die Zusammensetzung der Instrumente. Das Saxophon entfacht einen wahren Sommersturm und Pianist Michael Starke küsst den Steinweg-Flügel, so auch der Programmtitel im Musiksaal des Klosters Speinshart „Klassik küsst Klavier und Saxophon“.
Ein etwas schräges Experiment entpuppt sich als vollendete Klangkunst. Ungekünstelt mit pochenden Bass-Fundamenten ebenso wie mit seufzender Oberstimme und spannungsgeladenen Trillern verschafft sich Johannes Neuner mit Alt- und Sopransaxophon „Zugang“ zum Publikum und Michael Starke demonstriert „höhere Absichten“. Seine vielfältigen Variationen überträgt der Klaviervirtuose stimmungsvoll in das Schatzkästchen des Klosters. In der Folge setzen zum Beispiel „Scaramouche“ von Darius Milhaud und die romantischen Erzählungen in „Trois Nocturnes“ von Wolfram Graf die Herzen der Hörerschaft in Bewegung.
Nach Astor Piazzollas „Café 1939“ aus der Historie des Tangos wird es Zeit für Visionen. Michael Starke bezaubert mit dem Klavierzyklus „Trois visions“. Der Pianist greift auf die biblischen Texte „Tempelvision des Jesaja“, „Das Totenfeld“ und „Das neue Jerusalem“ zurück. Der poetische Dialog der Töne setzt sich bis zum Schlussakkord fort. Die „Suite hellénique“ des spanischen Künstlers Pedro Iturralde wühlt auf. Klavier und Saxophon treffen sich in hymnischem Einklang und wirken in die Tiefen der Seelen. Den stürmischen Beifall belohnt das Duo mit einer Zugabe.















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