Speinshart
07.08.2024 - 10:50 Uhr

In Speinshart spitzte das Publikum "Alte Ohren" und sah mit "Neuen Augen"

Frische Eindrücke und die Vertiefung von Geheimnissen, die in der Kunst liegen, eröffnen sich mit Beiträgen junger Menschen bei den Speinsharter Sommerkonzerten. Zuletzt geschah das unter dem Titel „Alte Ohren – Neue Augen“.

Mit Sängerin Caroline Adler setzte das Streichensemble Thalia in der Klosterkirche Speinshart unter dem Motto "Alte Ohren - Neue Augen" Barockmusik auch optisch ungewohnt in Szene. Bild: do
Mit Sängerin Caroline Adler setzte das Streichensemble Thalia in der Klosterkirche Speinshart unter dem Motto "Alte Ohren - Neue Augen" Barockmusik auch optisch ungewohnt in Szene.

Das Festival junger Künstler Bayreuth ist nicht nur ein Treffen voller Kultur. Es macht im traditionsreichen Veranstaltungskalender auch 2024 deutlich, wie unterschiedlich die Zugänge zur Kunst und die Teilhabe daran sein können. Es sind oft die großen Betrachtungen und Hörerlebnisse sowie zuvor nie Erlebtes, das in Speinshart die Zuhörer fasziniert. Am Sonntag trug das Programm den Titel „Alte Ohren – Neue Augen“.

Ein Format, das die Freiheit der Kunst mit historisch informierter Barockmusik als Teil eines Kommenden im Heute ganz neu interpretierte. Ein Zukunftsevent entsprechend dem Festivalmotto im barocken Juwel des Speinsharter Klosters mit dem Streicherensemble Thalia, der Sängerin Caroline Adler und Performancekünstlerin Ophelia Flassig. Ensemble, Sopran und Performance verzauberten das Publikum in der vollbesetzten Klosterkirche mit Saiten, Bögen, Stimmungen und vielschichtigen Emotionen. Eine gefühlvolle Message, die nicht nur den hörbaren, sondern auch den sichtbaren Raum formte.

Kompositionen, die zum Beispiel mit Henry Purcells „Chaconne Dance for the Chinese Man and Woman“, dem „If love's a sweet passion“ aus der Oper „The Fairy Queen“ und „Dido's lament“ aus der Oper „Dido und Aeneas“ unangetastet blieben, aber dennoch für Performancekünstlerin Ophelia Flassig als Choreografie dienten. Ein Szenario, das gängige Konzerterlebnisse hinterfragte.

Die staunende Hörerschaft erlebte eine Aufführung, die Musik mit historischen Klängen und Performance eine Geschichte erzählen ließ. So trafen Violine (Martin Schneider und Galatea Flassig), Viola (Cornelia Schneider) und Violoncello (Augustin Geer) auf Caroline Adler (Sopran) und Ophelia Flassig (Performance), die den musizierenden menschlichen Körper und sein Instrument neu präsentierten.

Eine operngleiche Aufführung, die mit Georg Friedrich Händels „Piangero La Sorte Mia“ aus der Oper „Julius Cäsar in Ägypten“ und „J'ai perdu“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck lustvoll ergänzt wurde. Für das Thalia-Ensemble unter Leitung von Martin Schneider mit weiteren barocken Werken von Heinrich Ignatz Franz Biber (Mensa Sonora – Pars III), von Johann Heinrich Schmelzers „Fechtschule“ und William Hayes „And now Armyntor young and gay“ auf den Leib geschneiderte „Kunststücke“. Die jungen Künstler im Alter zwischen 18 und 26 Jahren musizierten auf historischen oder Nachbauten historischer Instrumente.

Getragen von den zwei Geigen, von Viola und Violoncello hinterließ auch die Gewinnerin des Deutschen Filmmusikpreises, Caroline Adler, mit ihrer gefühlvollen und leuchtenden Sopranstimme bleibende Eindrücke. Für das außergewöhnliche Konzerterlebnis gab es viel Beifall.

Info:

Festival junger Künstler in Speinshart – Die nächsten Konzerte

  • Samstag, 10. August, 19 Uhr: "Latino Sacro" – Konzert mit lateinamerikanischer Sakralmusik
  • Donnerstag, 15. August, 19 Uhr: "Vom Herold zur Brassband" – Festliche Trompetenmusik vom Barock zur Moderne, musikalische Leitung Prof. Otto Sauter
 
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