Speinshart
12.12.2025 - 16:18 Uhr

Speinsharter Bürgerversammlung dreht sich um Glasfaser und Wasserpreise

Glasfaser sorgt für ein stabiles WLAN – und der Hausanschluss ist (noch) kostenfrei. Dieses "Weihnachtsgeschenk" gibt es für die Speinsharter. Beim Thema Wasser dagegen erwartet die Bürger im kommenden Jahr wohl ein Beitragsbescheid.

Zur Verbesserung der Versorgungssicherheit lässt der Wasserzweckverband der Seitenthaler Gruppe eine neue Hauptwasserleitung zwischen Tremmersdorf und Speinshart verlegen. Bild: do
Zur Verbesserung der Versorgungssicherheit lässt der Wasserzweckverband der Seitenthaler Gruppe eine neue Hauptwasserleitung zwischen Tremmersdorf und Speinshart verlegen.

Glasfaser für alle bis zu Geschwindigkeiten von 1.000 Megabit pro Sekunde. Schnelles Internet fürs Fernsehen, für Homeoffice und Streaming, für Gaming und Shopping, für digitales Lernen und Videokonferenzen. Von den großen Vorteilen schneller Internetverbindungen mit der Glasfasertechnik erfuhren die Speinsharter schon bei einer Erstinformation der Gemeinde in Form eines Rundbriefes im August 2025. Nun war es für Bürgermeister Albert Nickl und seine Gemeinderäte an der Zeit, über Details einer optimalen Breitbandversorgung bei der Bürgerversammlung aufzuklären.

Eile war notwendig, da die Telekom und die beauftragten Baufirmen Powerkom und Kabashi für die Gemeinde überraschend wegen freier Kapazitäten beim Glasfaserausbau im Speinsharter Gemeindebereich aufs Tempo drückten. Erst ab dem Frühjahr 2026 geplant, begannen die Baufirmen schon im November 2025 im Ortsteil Tremmersdorf mit der Verlegung der Leerrohre. „Man sollte die Baufirmen nicht aufhalten“, befand Nickl im Beisein kompetenter Telekom-Vertreter, die anschließend über Einzelheiten der Netzverlegung informierten.

Telekom macht Druck

Als besondere Botschaft übermittelte Kommunalberater Christian Beiderbeck die Zusage, kostenfrei Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser zu verlegen. Der Regionalmanager der Telekom empfahl den Speinshartern eine rasche Entscheidung. „Wer zögert, muss später mit neuen Baustellen und einer Anschlussgebühr rechnen.“ Für 431 Haushalte in sechs Ortsteilen ist es ein Segen ohne finanzielle Beteiligung, wie der Telekom-Vertreter noch einmal betonte. In der Bauphase bis zum Abschluss der Verlegearbeiten spare sich jeder Anschlussnehmer die sonst übliche Anschlussgebühr in Höhe von 800 Euro. Notwendig sei lediglich die Zustimmung des Eigentümers zur Kabelverlegung im Privatgrundstück.

Ein großzügiges Geschenk, wie auch Bürgermeister Albert Nickl anmerkte und den Grundstückseigentümern empfahl, diese einmalige Chance zu nutzen. Zudem verwies der Bürgermeister auf die wegweisenden Entscheidungen des Gemeinderates, die staatlichen Fördermöglichkeiten zum Aufbau eines schnellen Internets zu nutzen. Nickl sprach von einer Gesamtinvestition von 2,5 Millionen Euro und einem Staatszuschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 400.000 Euro sei trotzdem für die klamme Gemeindekasse eine Herausforderung.

Falls Mängel während der Bauphase auftauchten, empfahl der Bürgermeister eine sofortige Meldung an die Telekom. Auch die Gemeinde werde bei Beschwerden den Betroffenen hilfreich zur Seite stehen. Ergänzend versprach Regionalmanager Beiderbeck Transparenz, die mit einem professionellen Baustellenmanagement einher gehe. Über die künftigen Tarif- und Bestellmöglichkeiten informierte Regio-Managerin Andrea Gorea. Zudem kündigte die Telekom für alle Hauseigentümer und Mieter weitere Detailinformationen an.

Wasserrohrbrüche und Beiträge

Dann ging es um ein anderes Thema. „Uns kümmert die Wasserqualität der Speinsharter Grundwasserquellen“ hieß es in einem Statement von Benjamin Roder, Vorsitzender des Zweckverbandes der Seitenthaler Gruppe. Sein Zustandsbericht über die Qualität des Speinsharter Trinkwassers ließ keine Wünsche offen. „Chemie, keine nennenswerte Nitratbelastung, Härtegrad, Pumpleistung des Tiefbrunnens, alles ist im grünen Bereich“, beschrieb Roder. Über einen Wermutstropfen musste Roder dann doch berichten. Der Vorsitzende schilderte fatale Wasserbrüche mit vorübergehenden Versorgungseinschränkungen. Roder sprach von einer großen Herausforderung, mit einem Helfereinsatz Tag und Nacht und der Verlegung einer zwei Kilometer langen provisorischen Schlauchleitung. Zu keiner Zeit sei es in dieser Notsituation zu gesundheitsgefährdenden Einträgen in das Trinkwasser gekommen, betonte Roder.

Nach Informationen über das 45 Kilometer lange Leitungsnetz mit drei Hochbehältern, drei Brunnen und 450 Hausanschlüssen in den Gemeinden Speinshart und Neustadt am Kulm verwies Roder auf verschiedene Sanierungsmaßnahmen, auf die Digitalisierung des Netzes und auf anstehende Vorhaben, zum Beispiel mit der Verlegung neuer Hauptleitungen und der Erneuerung von Ortsnetzen. Für den Zweckverband und letztlich auch für alle Anschlussnehmer ist das eine große finanzielle Herausforderung. Zur Finanzierung sei eine Kostenbeteiligung der Netzkunden unausweichlich.

Nach der bereits erfolgten Globalberechnung kündigte der Verbandsvorsitzende für die Kosten der Verbesserungsmaßnahmen im Laufe des kommenden Jahres Beitragsbescheide für alle Anschlussnehmer an. Benjamin Roder verwies zudem auf die von der Verbandsversammlung am 30. Oktober 2025 beschlossenen neuen Gebührensätze mit einer Wassergebühr von 2,61 Euro pro Kubikmeter und auf veränderte Grundgebühren bei der Verwendung von Wasserzählern. „Sparen Sie Wasser“, hieß es im Schlussappell des Vorsitzenden. Als No-Go bezeichnete Roder die Verschwendung von Trinkwasser durch Pools und die Unsitten mancher Verbraucher, Rasenflächen zu gießen und Pflaster zu reinigen.

 
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