Speinshart
26.06.2018 - 14:37 Uhr

Verborgener Naturpark

Die Kinder und ihre Eltern staunen. Auf der Fahrt zu den Streuobstflächen in den früheren Dörfern im Truppenübungsplatz gibt es viel zu entdecken.

Revierleiter Frank Gerstenmeier erklärt den Speinsharter Nachwuchsgartlern die alten Obstsorten  in der ehemaligen Ortschaft Hopfenohe Bild: jhö
Revierleiter Frank Gerstenmeier erklärt den Speinsharter Nachwuchsgartlern die alten Obstsorten in der ehemaligen Ortschaft Hopfenohe

Unter der Führung von Revierleiter Frank Gerstenmeier unternahmen die Kinder mit ihren Eltern als Aktion zum landesweiten Wettbewerb "Streuobstvielfalt-Beiß rein" eine Entdeckungsreise durch ein recht unbekanntes Naturjuwel. Kein Mensch ist zu sehen, der Übungsplatz wirkt wie ein riesiger Naturpark, denn an diesem Tag ist schießfrei.

Viel Wissenswertes erzählte der Forstmann über die Geschichte des Trainingsareals. Schon 1910 wurde in dem dünn besiedelten, waldreichen Gebiet ein Armee-Schießplatz errichtet. Zwischen 1936 und 1938 wurde das Gelände stark erweitert, was zur Auflösung vieler Dörfer und Umsiedlung von mehr als 3500 Bewohnern führte. Auch die Ortschaft Hopfenohe, erster Haltepunkt der Fahrt, mit seinen rund 200 Einwohnern wurde umgesiedelt.

Die Ruine der Kirche und einige Häuserreste und Keller lassen das einstige Dorf erahnen. Die Mauern und der Turm des Gotteshauses auf der Europäischen Wasserscheide wurden 2005 durch die US-Armee gesichert. Rund um die ehemalige Kirche Hopfenohe stehen zwischen Mauerresten alte Obstbäume mit erhaltenswerten alten Sorten. Aus diesem Grund wurden auch neue Bäume gepflanzt. Schautafeln in Deutsch und Englisch erklären Ort und Streuobstbestand. Weiter ging die Reise durch die Hebersreuther Trift vorbei an den Resten der Dorfstelle Hebertsreuth durch natürliche Hohlwege einer wunderschönen Landschaft.

Hier war besonders zu spüren wie sich die Natur im Laufe der Jahrzehnte zurückholt, was ihr einst mühsam abgerungen wurde. Groß wurden die Augen als ein großes Hirschrudel seelenruhig auf einer weitläufigen Wiesenfläche graste. Nächster Besuchspunkt war die Idylle am Altenweiher-Ursprung, einem unberührten Quellgebiet im Süden des Übungsplatzes. Vorbei am Streuobstbestand am Erzhäusl durch die Lindenallee an der Wolfschützenkapelle, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Steil aufwärts ging es zum Schwarzenberg mit Bleidornturm. Von hier hatten die jungen Gartler einen fantastischen Blick in das Zielgebiet und in das Oberpfälzer Land bis zum Fichtelgebirge. Viele Informationen gab Gerstenmeier zu Streuobstwiesen und den Sumpf-und Torflandschaften die der Tierwelt Nistplätze und wertvollen Lebensraum bietet. Letzte Station war der alte Pflanzgarten im Revier Tanzfleck, dort konnten sich die Buben, Mädchen und Erwachsenen bei Getränken, Kaffee und Kuchen stärken bevor es sichtlich beeindruckt wieder zurück ins Klosterdorf ging.


Aufmerksam lauschten die Buben und Mädchen den Ausführungen von Förster Gerstenmeier zu Geschichte der Streuobstwiesen und der ehemaligen Dörfer im Übungsplatz Bild: jhö
Aufmerksam lauschten die Buben und Mädchen den Ausführungen von Förster Gerstenmeier zu Geschichte der Streuobstwiesen und der ehemaligen Dörfer im Übungsplatz
Nahe der Kirchenruine Hopfenohe konnten die  Kinder auf den Infotafeln die Geschichte zur ehemaligen Ortschaft und zum Streuobstbestand lesen. Bild: jhö
Nahe der Kirchenruine Hopfenohe konnten die Kinder auf den Infotafeln die Geschichte zur ehemaligen Ortschaft und zum Streuobstbestand lesen.
Alte und neu gepflanzte Obstbäume sind zwischen den Häuserresten im Übungsplatz zu finden. Bild: jhö
Alte und neu gepflanzte Obstbäume sind zwischen den Häuserresten im Übungsplatz zu finden.
Das Quellgebiet Altenweiher-Ursprung war besonders beeindruckend für die Kinder aus dem Klosterdorf Bild: jhö
Das Quellgebiet Altenweiher-Ursprung war besonders beeindruckend für die Kinder aus dem Klosterdorf
Eine tolle Sicht über das Zielgebiet bis ins Fichtelgebirge hatten die jungen Gartler aus dem Klosterdorf zum Abschluss ihrer Besichtigungstour. Bild: jhö
Eine tolle Sicht über das Zielgebiet bis ins Fichtelgebirge hatten die jungen Gartler aus dem Klosterdorf zum Abschluss ihrer Besichtigungstour.
 
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