Speinshart
15.11.2022 - 16:31 Uhr

Volkstrauertag als staatsbürgerlicher Pflichttermin

Zum Volkstrauertagsgedenken am Speinsharter Kriegerdenkmal mahnt Bürgermeister Albert Nickl zu Wachsamkeit und Solidarität. Begleitet wird Gottesdienst und Gedenkakt wieder von der Musikkapelle Creußen. Bild: bjp
Zum Volkstrauertagsgedenken am Speinsharter Kriegerdenkmal mahnt Bürgermeister Albert Nickl zu Wachsamkeit und Solidarität. Begleitet wird Gottesdienst und Gedenkakt wieder von der Musikkapelle Creußen.

Für Pater Benedikt Schuster ist es keine Frage: Eine „staatsbürgerliche Ehrenpflicht“ sei die Teilnahme am Volkstrauertags-Gedenkakt, appellierte er am Schluss des Sonntagsgottesdienstes in der Klosterkirche. Schon zu Beginn hatte er den Volkstrauertag als elementaren Teil eines „Kampfes gegen das Vergessen“ gewertet, den man „gerade in der heutigen Zeit ganz hoch halten“ müsse.

Beim anschließenden Gedenkakt am Gefallenenmahnmal, an dem auch Abordnungen der Pateneinheiten der Gemeinde aus Bundeswehr und U.S. Army teilnahmen, warnte Bürgermeister Albert Nickl vor Teilnahmslosigkeit gegenüber einem Krieg, der über 1000 Kilometer von uns entfernt sei: „Es geht um Menschen wie du und ich, es geht auch um unsere Grundordnung, um Freiheit, Menschenrechte und um unsere Demokratie. Oder schauen wir zu, wenn ein Land vernichtet wird, und warten, bis das nächste dran ist? Und hoffen nur, dass wir verschont werden? Das kann es nicht sein.“

Mit Recht, so Nickl, hätten sich die Nato und Deutschland zu Waffenlieferungen und zu humanitärer Hilfe entschlossen. Doch auch Konsequenzen für das eigene Land und seine Gesellschaft seien gefordert: „Der Ukrainekrieg lehrt uns, wachsam und verteidigungsbereit zu sein. Denn unsere Demokratie ist kein Selbstläufer. Deutschland wird die Bundeswehr künftig besser ausrüsten, denn eine Wehr muss in der Lage sein, ihr Land und ihre Heimat zu verteidigen. Auch wenn in der Vergangenheit viele geträumt haben, dass das nicht nötig sei: Die Realität belehrt uns eines anderen.“

"Alle müssten sich fragen, was sie dazu beitragen könnten, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen, als Einzelner im Kleinen, oder als Land im Großen", so Nickl. "Auch sollten wir eingreifen und demokratische Werte verteidigen, wenn Menschen in eine Ecke gestellt werden.“ Dies sei das Vermächtnis der Geschichte, aus der jeder berufen sei zu lernen. Nickl betont: „Und wenn wir das beachten, dann erfüllt der Volkstrauertag seinen Sinn.“

 
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