Landtagsabgeordneter Tobias Reiß brennt für Speinshart. „Lasst uns aus Ideen Realität werden.“ Dieser Appell des Vorsitzenden des Vereins der Förderer des Klosters Speinshart steckt an beim Speinsharttag. Seit 1979 gibt es diese Stunden der Begegnung. Ein Tag für Visionäre, wie sich schon oft herausstellte. Das Klosterdorf ist eine Keimzelle für zukunftsweisende Projekte. Ein Beispiel ist die Internationale Begegnungsstätte.
Nun wollen „die Speinsharter“ noch höher hinaus. Die Begegnungsstätte soll als Wissenschaftszentrum fortentwickelt werden. Eine kühne Idee mit realem Hintergrund. Reiß, CSU-Stimmkreisabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landtagsfraktion, zeigte sich in seinem Tätigkeitsbericht optimistisch. „Speinshart kommt“, hieß sein Merkwort am Freitagnachmittag im Speinsharter Gemeindezentrum.
Handy aus, Hirn an
Der Vereinschef berichtete dem staunenden Publikum von weit fortgeschrittenen Zukunftsplänen: „Wir haben die Wissenschaftsszene vom Modell einer Denkschmiede in Speinshart überzeugt.“ „Handy aus, Hirn an“, so der Leitgedanke, der künftig wissenschaftliche Größen aus aller Welt im Klosterdorf vereinen soll. Ein Rückzugsort mit vielen Perspektiven. Reiß berichtete den begeisterten Mitgliedern von den bereits getätigten Hausaufgaben. So sind Fördergelder des Freistaates so gut wie sicher. Der Abgeordnete verwies auch auf das Sonderprogramm „KulturInvestment“ des Bundes, einem Programm für national besonders bedeutsame Kultureinrichtungen. „Für die zweite Tranche im Frühjahr 2023 gibt es eine feste Zusage.“
Der Freistaat als Träger?
„Wir sind dabei“, gibt Reiß zu erkennen. Erfreuliche Signale gebe es zudem von der Regierung der Oberpfalz. Aus Regensburg sei eine Zusage aus dem Topf der Städtebaufördermittel zu erwarten. Das zu schnürende Gesamtpaket ermögliche im Laufe des Jahres 2023 den Start des ersten Bauabschnittes. Der Amberger Architekt Georg Zunner ist schon auf dem Sprung. Er plant ein Tagungszentrum und weitere Übernachtungsmöglichkeiten. Auch für die künftige Trägerschaft hat Tobias Reiß konkrete Pläne. Als Mieter und Betreiber des Wissenschaftsstandortes baut der Abgeordnete auf den Freistaat. Zudem hofft er auf die Beteiligung weiterer Institutionen, zum Beispiel der Hochschulverbände.
Zur Umsetzung des Zukunftsprojekts kündigte Reiß die Gründung einer „Kümmerergruppe“ an. „Um die Breitenwirkung zu fördern, stehen für Interessenten die Türen weit offen“, so der Vereinschef. Zusammenfassend sprach er von einem Projekt mit Einmaligkeitseffekt weit über die Region hinaus. Ein Zukunftsinvestment, das auf ganz Bayern ausstrahlt, wie Bürgermeister Albert Nickl ergänzte. „Wir sind hartnäckig und man spürt die Begeisterung.“
Ein Projekt mit großer Bedeutung auch für den Landkreis, wie Landrat Andreas Meier feststellte. Der Aufbau eines Standortes für Künstliche Intelligenz passe in die Strategie des Landkreises, Netzwerke zum Nutzen für die Menschen zu knüpfen. Die Bevölkerung davon zu überzeugen und dabei auch die geplante „Denkwelt Halmesricht“ mitzunehmen, fördere die Zukunftsplanung für die gesamte Nordoberpfalz.
Die Menschen nicht vergessen
Auch Pater Adrian Kugler, Prior der Prämonstratenserabtei, sah in der Weiterentwicklung der Begegnungsstätte eine große Chance für Speinshart. Wir leben in einer Zeitenwende, in der allerdings stets der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse, mahnte der Kirchenmann, um gleichzeitig zum Mitdenken und Mithandeln aufzufordern. „Die Welt kann nur besser werden“, urteilte der Pater mit Blick auf die vielen Krisen. Einen bescheideneren Lebensstil zu pflegen, auch diese Botschaft versuchte der Vertreter des Klosters zu vermitteln.
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