Die geplante Wohnanlage an der Kemnather Straße war in der Stadtratssitzung erneut ein heißes Eisen. SPD-Sprecher Bernhard Reis war wegen eines Berichts im Mitteilungsblatt „Steinwald-Echo“ der Stadt über das Projekt stinksauer. Seine Stellungnahme zum Vorhaben sei völlig verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen worden, wetterte Reis.
Es sei lediglich zu lesen gewesen, dass die SPD als soziale Partei froh und glücklich über jeden Wohnungsbau sei. Dass er auf die Wucht, die Dimensionen der Gebäude und die großen Probleme mit Anwohnern hingewiesen habe, sei vollkommen ignoriert worden. Genauso wie seine Aussage, dass dieses 5,1-Millionen-Projekt ohne vorherige Information am Gremium vorbei durchgeboxt worden sei.
Er habe den aufgestauten Frust und die Wut der Anwohner im angrenzenden Wohngebiet Schloßzelch in zahlreichen Telefonanrufen zu spüren bekommen. „Ich und meine Familie waren einfach schockiert.“ Die Grenze einer fairen, objektiven Berichterstattung seien hier überschritten worden. Reis sprach von einem bewussten Eingreifen in die Pressefreiheit und einer persönlichen Verletzung seiner Person und seiner Familie.
Bürgermeister Johannes Reger meinte, dass es halt nicht ganz einfach sei, lange Stellungnahmen zu kürzen. Künftig, so kündigte Reger an, werde man auf die Veröffentlichung von Wortbeiträgen aus Stadtratssitzungen im Steinwald-Echo ganz verzichten.
Der Bürgermeister hat mittlerweile nach eigenen Angaben die Anwohner noch einmal über das Projekt informiert. Der Großteil der direkt Betroffenen sei nun mit dem Vorhaben einverstanden, berichtete er gegenüber Oberpfalz-Medien. Wichtig sei ihnen, dass es weiter einen Grünstreifen als Sichtschutz gebe. Dafür werde man sorgen. Der Spielplatz, auf dessen Gelände die Wohnanlage entstehe, ziehe zum nahen Bolzplatz am Kreinzl um. „Die Idee dazu kam von den Anwohnern“, verriet Reger. Lediglich für den Monopteros habe man dort wohl keine Verwendung mehr. Das bedeute nicht automatisch, dass der Bolzplatz verschwinde, unter Umständen habe beides auf dem Gelände Platz. Vom Wohngebiet Schloßzelch aus müsse man künftig zwar die Straße überqueren, um den Spielplatz zu erreichen, dafür entfalle dieser Übergang für die Familien vom Brücklpoint. „Unter dem Strich gleicht sich das aus.“
Die Emotionen wegen des Projekts, das Hans Donko kurz vor seinem Abschied aus dem Rathaus bekannt gegeben hatte, waren hochgekocht, weil Bürger und auch Stadträte das Gefühl hatten, nicht richtig beziehungsweise umfassend informiert worden zu sein. Das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk in Regensburg möchte auf dem Gelände des früheren Omnibusbetriebs Murr 32 Mietwohnungen realisieren.
















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