(ubb) Aus der Mode gekommen sind sie nie: Die Puppenstuben und Kaufläden gehören nach wie vor zu den wohl beliebtesten Spielzeugen in den Kinderzimmern. Heute gibt es moderne Spielzeugkaufläden aus Vollkunststoff, in welchen die Buben und Mädchen eifrig ihre Waren ebenfalls aus Plastik an die Mamis und Papis verkaufen. Und die Puppe in der Puppenstube kann sogar selbst sprechen.
Wie es damals war zu Uromas Zeiten mit diesen Puppenstuben und Kaufläden zeigt eine Ausstellung im Knopfmuseum Bärnau. Inge Aures, die Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, hat im Museum ihre ausgesprochen schöne Ausstellung über Puppenstuben und Kaufläden aufgebaut. Inge Aures ist leidenschaftliche Sammlerin dieser historischen Spielwaren. Immer wieder zeigt sie ihre Schätze gerne auch der Öffentlichkeit.
Selbst aufgebaut
In Bärnau waren es Museumsleiterin Andrea Bäuml und ihre Mitarbeiterinnen, Brigitte Rieß und Birgit Fischer, die auf die Kulmbacherin und ihre Puppenstuben aufmerksam geworden sind. Andrea Bäuml hat einfach im Abgeordnetenbüro der Politikerin angerufen, ob Inge Aures Lust hätte, ihre Exponate im Knopfmuseum zu zeigen. Und schon war's ausgemacht. Gemeinsam mit ihrer Schwester Liane Weber hat Inge Aures ihre Sammlung sogar selbst aufgebaut im Knopfmuseum. Das ist ihr wichtig, denn es geht um jedes noch so kleine Details, das originalgetreu dargestellt wird. Und wenn es ein Hobby gibt, das zeitaufwendig ist, dann wohl das Einrichten von Puppenstuben und Kaufläden. Gezählt werden können die vielen hundert Miniaturen von der "Leberwurst im Wurstladen" bis hin zur "Pillendose in der Apotheke" längst nicht mehr.
Sehr alte Stücke
Die Kaufläden und Puppenstuben findet die Sammlerin auf Trödelmärkten, bekommt sie im Rahmen von Wohnungsauflösungen oder von Privatpersonen, die ihre Erbstücke hergeben wollen. Manches Mal, erzählt Inge Aures, sei sogar beim Sperrmüll was zu finden. Unter ihren Schätzen befinden sich wertvolle und sehr alte Stücke. Aber meist ist es der ideelle Wert, der diese Sammlung besonders liebenswert macht. Einige der Puppenstuben sind über 100 Jahre alt, die jüngsten Exponate stammen aus den 60er Jahren.
Es macht unheimlich viel Spaß, die Details in diesen Miniaturstuben zu betrachten. Damit bekommt man einen ausgesprochen netten Eindruck vom Leben zu Uromas Zeiten, wo die Wohnungen noch hauptsächlich von Einrichtungsgegenständen aus Naturmaterialien bestückt waren und der Metzger noch keine in Plastik verschweißte Wurst anbot.
Shoppen gehen
Auch damals sind die Frauen gerne "shoppen" gegangen, was ein Stoffladen demonstriert. In der reichhaltig bestückten Ausstellung gibt es Apotheken, einen Gewürzladen, ein Stoffgeschäft, eine Metzgerei, eine Bäckerei und vieles mehr zu sehen. Alles ist sehr niedlich eingerichtet. Die Stübchen bekommen sogar Bewohner: Winzige Püppchen "leben" dort, fungieren als Verkäufer oder Inge Aures hat ganze Minifamilien auf die Stühlchen gesetzt. Gezeigt werden auch Miniaturen von Koch- und Holzöfen sowie in den Glasvitrinen viele Einzelgegenstände. Die Ausstellung dauert noch bis 28. Oktober und kann besonders den Familien für einen Ferienausflug ans Herz gelegt werden. Geöffnet ist das Knopfmuseum jeweils Donnerstag bis Sonntag sowie an den Feiertagen von 13 bis 17 Uhr. Auf Anfrage können Gruppen bis 15 Personen außerhalb der Öffnungszeiten vorbeischauen. Informationen gibt es bei der Touristinfo Bärnau.
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