Stadlern
12.11.2019 - 11:01 Uhr

Ausblick vom Reichenstein lässt in die Heimatgeschichte eintauchen

Vom Reichenstein ist die Drohne aufgestiegen, die ein eindrucksvolles Herbstmotiv der Umgebung von Stadlern eingefangen hat. Das Foto gibt einen Impuls, um in der Heimatgeschichte zu blättern.

Auch der Herbst hat seine schönen Tage: Ein herrlicher Blick vom Reichenstein aus hinunter nach Stadlern und Richtung Weiding mit dem Höhenzug des Frauensteins. Bild: exb/Hermann Markgraf
Auch der Herbst hat seine schönen Tage: Ein herrlicher Blick vom Reichenstein aus hinunter nach Stadlern und Richtung Weiding mit dem Höhenzug des Frauensteins.

"Von der Höhe blick ich nieder, auf mein teures Heimatland...". Als die Strophen des Liedes über den "Vater Reichenstein" entstanden sind, die das Wahrzeichen des Grenzorts besingen, war noch die Sicht zum und vom Bergfried des früheren Herrschaftssitzes möglich.

Doch ist die Aussicht im Laufe durch Anpflanzungen und Verwachsungen in diesem Gebiet eingeschränkt worden.

Mittlerweile geben vereinzelte Rodungen am Gelände inzwischen die Sicht zumindest teilweise wieder frei. Am Sonntagmorgen startete Hermann Markgraf aus Schwarzach seine Drohe vom Reichenstein und fing ein fulminantes Bild aus der Höhe des Turmes der Burgruine ein.

Trifft man Wanderer auf diesem von Felsen übersäten Terrain, taucht immer wieder die Frage auf: "Wie mag es in dieser jetzt waldreichen Umgebung vor fast 1000 Jahren gewesen sein?” Dabei wird der Fantasie freien Lauf gelassen, wenn über die Bewohner der Gegend und den Zerfall der Burg gemutmaßt wird. Immerhin darf, wie Dr. Teresa Guggenmoos in der Chronik der Stadt Schönsee schreibt, die Burg Reichenstein nach deren Entstehung im elften Jahrhundert als Siedlungsmittelpunkt für den Schönseer Raum gelten. Wechselreich waren die folgenden Zeiten: Als Besitzer der Burg trugen sich die Herren von Hostau und Muttersdorf, die Landgrafen von Leuchtenberg, Waldau und schließlich der Ritter von Fuchs ein. Bereits 1557 wird die Festung als "öd und zerbrochen" beschrieben.

Zudem liefert der "Reichastoi" ausreichend Stoff für viele Sagen. Geheimnisumwittert soll dort die "wilde Jagd" toben oder weiße Frauen um den Turmstumpf geistern. Den unter den Trümmern liegenden Goldschatz könne man nur "am Palmsonntag zu der Zeit heben, wenn in der Stadlerner Kirche die Passion verlesen wird". In die Welt der Legenden wird wohl auch die Geschichte gehören, dass ein unterirdischer Gang vom Reichenstein zum Frauenstein führt.

 
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