"Am Böhmerwaldturm brennt ein Waldgebiet, Löschwasser ist nicht vorhanden": Mit diesem "Alarm" machte Einsatzleiter Georg Bayer von der Feuerwehr Dietersdorf den Kameraden, unter ihnen auch Kreisbrandmeister Andreas Brandstätter und Kreisbrandinspektor Christian Weinfurtner, deutlich, worum es in der Übung der Feuerwehren ging.
Nach dieser Ankündigung, die im Feuerwehrhaus Stadlern erfolgte, machte sich die Kolonne aus Feuerwehrautos auf zum Parkplatz, dem sogenannten "40er", um dann zur "Brandstätte", dem Gebiet um den Böhmerwaldturm, zu gelangen. Die Feuerwehrkameraden aus Schönsee, Dietersdorf, Stadlern, Schwand/Laub, Gaisthal/Rackenthal und Weiding sahen sich laut einer Pressemitteilung vor verschiedene Fragen gestellt: Wie kommt das Löschwasser hinauf zum Gebiet des Böhmerwaldturms? Wie kann man in dem unzugänglichen Waldgebiet Schläuche und Geräte auslegen? Wie wird das Zusammenspiel der Kameraden beim Legen langer Leitungen funktionieren?
Hilfe von den Landwirten
Nach Alarmierung der Landwirte aus dem Schönseer Land kamen diese mit ihren Traktoren und Fässern voll mit Löschwasser. Damit wurde der zwischenzeitlich aufgebaute Faltbehälter, der 15.000 Liter Fassungsvermögen hat, befüllt. Das Legen einer 2760 Meter langen Schlauchleitung den Berg hinauf, für deren Befüllung 11.000 Liter Wasser notwendig waren, war eine Herausforderung. Um das Wasser hinaufzubekommen, mussten die 80 Einsatzkräfte sieben Pumpen einbauen.
Förster Michael Forster vom Forstrevier Schönsee hat die Übung verfolgt. Er war im Auftrag des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf (AELF) dabei. "Unser Amt ist auch Teil der Alarmierungskette, wir haben natürlich großes Interesse, dass im Brandfall möglichst wenig Wald abbrennt", erklärte er und betonte, dass auch das AELF bei der Waldbrandbeobachtung mit eingebunden sei.
Gefahr durch Dürre
Für das Amt sei es wichtig herauszufinden, wie man in Zukunft Waldwege gestalten müsse, denn: "Die anhaltende Dürre wird uns vermehrt mit Waldbränden konfrontieren, da reicht schon eine weggeworfene Zigarettenkippe, ein Glasscherben oder ein kleines Grillfeuer."
Nach etwa eineinhalb Stunden verkündete der Einsatzleiter: "Der Brand ist gelöscht." Bis auf kleinere Probleme ist die Übung gut verlaufen und zum Erfolg geworden. Übrig bleiben wichtige Erkenntnisse zu Waldbränden, die bei einer Brotzeit besprochen wurden: Forstwege müssen Ausweichstellen haben, sonst sind sie bei Gefahr eine Sackgasse, auch Aufstellplätze für Faltbehälter sind unbedingt notwendig.
Großübung am Böhmerwaldturm
- Einsatzkräfte: 80 Aktive der Feuerwehren Stadlern, Schönsee, Dietersdorf, Weiding, Gaisthal/Rackenthal und Schwand/Laub im Einsatz.
- Aufgabe: Legen einer 2760 Meter langen Schlauchleitung mit sieben Zwischenpumpen, Aufstellen des Faltbehälters mit 15000 Litern Füllmenge, Anlieferung von Wasser mit Traktoren und Güllefässern.
- Erkenntnis: Aufstellplätze für Faltbehälter sowie Ausweichstellen in den Forstwegen unumgänglich.
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