Tausende Bilder sind in der EDV-Anlage im "wahrscheinlich kleinsten Museum Bayerns" in Stadlern auf Festplatten gespeichert. Viele Aufnahmen von anno dazumal Zeit hängen an den Wänden. Dazu Schwarz-Weiß-Bilder von Erstkommunikanten, Hochzeitsfeiern, kirchlichen Festen oder Vereinsjubiläen, fotografische Nachweise und Lagepläne von ehemaligen Ortschaften oder Schnappschüsse vom gemütlichen Beisammensein im Dorfwirtshaus.
Aber nicht nur Bilder und Dokumente gehören zur Sammelleidenschaft von Peter Lampl, Hans Vogl und Heribert Wurm. Dieses Trio engagiert sich auch dafür, dass alte, vor Jahrzehnten im Haushalt und Einzelhandelsgeschäften unverzichtbare Gebrauchsartikel in dieser Ausstellung einen Platz finden. Bei seinem Aufenthalt im vergangenen Oktober in Stadlern zollte Regierungspräsident Axel Bartelt bei einem Abstecher in das Museum den Initiatoren Lob und Anerkennung für ihr Engagement, der Nachwelt die Exponate als Zeugen vergangener Zeit zu erhalten.
Vergangene Woche konnten im ehemaligen Polizeigebäude die Initiatoren der Ausstellung und Bürgermeister Gerald Reiter namhafte Interessenten willkommen heißen. Dr. Tobias Appl, Bezirksheimatpfleger und Lehrbeauftragter an der Universität Regensburg, Franz Pfeffer, Kulturreferent im Landkreis Schwandorf, Florian Schwemin, im Bezirk Oberpfalz für die nichtstaatlichen Museen zuständig, sowie Alfred Wolfsteiner, Ortsheimatpfeger für Schwarzhofen, kamen nach Stadlern. Die Besucher zeigten sich von den Bildern aus der Vergangenheit überrascht und würdigten die aufwändige Arbeit der Museumsbetreuer.
Aus deren Reihen stellte Peter Lampl die Entstehungsgeschichte dieser Einrichtung vor. Dabei äußerte er für die Zukunft den Wunsch nach mehr Räumlichkeiten, um alle Exponate besser und übersichtlicher platzieren zu können. "Gibt es dazu die Möglichkeit einer öffentlichen Förderung?", stellte der Sprecher die konkrete Frage an die Besucherrunde. Einig waren sich alle darüber, dass – vor allem mit den Bildern von dies- und jenseits der Grenze – ein "unglaublicher Schatz" vorhanden sei und dies alles erhalten werden müsse.
Aufgrund der böhmisch-bayerischen Geschichte stehe über allen Überlegungen der grenzüberschreitende Gedanke dieser Einrichtung. Auch auf tschechischer Seite sei man über Dokumentationen aus früherer Zeit interessiert. Fördermöglichkeiten sollten je nach Innenausstattung oder für bauliche Maßnahmen abgewogen werden. Um präzise Aussagen und Vorschläge unterbreiten zu können, sollten die in diesem Museum ehrenamtlich Tätigen im Einklang mit der Gemeinde die Ist-Situation darlegen und zugleich Vorschläge für eine zukünftige Ausrichtung fixieren. Die Delegation signalisierte, gerne zielgerichtet bei einer Entscheidung beratend mitwirken zu wollen.
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