Mit heiligen Messen in der Wallfahrtskirche und dem Festgottesdienst am Kalvarienberg feierten die Gläubigen Mariä Himmelfahrt am großen Frauentag in Stadlern. Zu Fuß, auf und mit Pferden, per Fahrrad oder motorisiert kamen die Pilger nach Stadlern. Gerne nutzten bereits am frühen Vormittag die zahlreichen Gäste die Möglichkeiten zur Brotzeit oder einer Kaffeepause bei der Wallfahrtskirche und in der Hauptstraße.
Unter den Klängen der Blaskapelle zogen die Priester, Ehrengäste und Vereinsabordnungen zum Freialtar bei der Kreuzigungsgruppe. In dessen unmittelbarer Nähe zelebrierte Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt als Festprediger zusammen mit Pfarrer Wolfgang Dietz, Pfarrer Michael Reitinger sowie dem derzeitigen Urlaubsvertreter Pfarrer Temple den Festgottesdienst.
Tröstendes Gebet
In seiner Begrüßung erinnerte der Diözesanpräses an sein Wirken im Dekanat Neunburg-Oberviechtach und dankte Pfarrer Dietz für die Einladung nach Stadlern. Der heutige Festtag öffne einen Blick in den Himmel, zu Maria. Die Gottesmutter sei den Menschen in Trauer und Not nahe. Der Weg zu ihr sei für viele, die durch die aktuelle Weltlage verstört und bedrückt seien, im Gebet kurz und tröstend.
Das Wesen des Dorfpolizisten Franz Eberhofer skizzierte Karl-Dieter Schmidt in seiner Predigt. Wenn dieser auch auf lässige Art seine Kriminalfälle löse, bleibe um ihn herum alles wie immer. Der Stillstand in seinem Privatleben bedeute ein Leben, das sich im Kreis drehe.
Nicht nur um sich selbst kreisen
Der Festtag Mariä Himmelfahrt zeige allen eine ganz andere Persönlichkeit. Marias Ja, ihren Weg mit Gott zu gehen, habe verhindert, dass sich ihr Dasein wie im Kreis drehe. "Steinig war dabei ihr Lebensweg, voller Herausforderungen und hart", so Karl-Dieter Schmidt. Mit Jesus Schritt zu halten, war für sie eine steile Aufgabe gewesen. Bei all dem Unbekannten hatte sich durchaus Grund, Angst zu haben. Ängste gebe es in der heutigen Zeit vor Klimaerhitzung und Populisten, aber oft auch vor einer eigenen, ungewissen, Zukunft. Ein tiefes Gottvertrauen gab nach Überzeugung des Predigers Maria die Kraft, auf ihrem steinigen Weg anders zu leben und zu handeln. "Sie vertraute darauf, dass sie in Gott und durch Gott schon alles habe", betonte Schmidt. Von einem solchen Vertrauen, so der Geistliche, sollten sich mit Blick auf Maria auch die Menschen tragen lassen. Man solle nicht nur um sich selbst kreisen, sondern Mut für neue Wege haben. Dabei bat er “am besten von heute an beherzt, tatkräftig und heilsam zu leben!” Zum Schluss des von der Blaskapelle musikalisch begleiteten Gottesdienstes folgte die Weihe der Kräuterbüschel und die Pferdesegnung.
"Schopperla" und Kraut
Nach zwei Jahren Zwangspause gab es für die Frauentag-Besucher wieder reichlich Auswahl an den Kirwastandln an der Hauptstraße. Vom Ortseingang bis zum Ortsende boten traditionell die Fieranten ihre Artikel an. Bei dem Angebot an Steckerlfisch über Kraut und “Schopperla”, Kesselfleisch, Brat- und Rosswürsten war der Esstisch nicht nur für die Wallfahrer reichlich gedeckt.
Anstelle der Gedenkfeier am Sudetenkreuz wie in den vergangenen Jahren, stellte Bürgermeister Gerald Reiter bereits tags zuvor namens der Gemeinde in Erinnerung eine Blumenschale ab.
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