Steinach bei Leuchtenberg
02.09.2024 - 13:46 Uhr

Streuobsttag mit Regionalmarkt lockt 3000 Besucher nach Steinach bei Leuchtenberg

Ein traumhafter Tag lockt 3000 Besucher unter hunderte von Obstbäumen zum Streuobstfest und Regionalmarkt in Steinach bei Leuchtenberg. Dort verlängert eine Königin ihre Regentschaft.

Der kleine Ort Steinach und hier der Streuobsthof Bernhard im Markt Leuchtenberg waren Sonntag der Nabel dafür, was Landwirtschaft und Natur in der Region bieten können. 400 Obstbaumpflanzungen seit 2002 und in den vergangenen Jahren weitere 500 Neupflanzungen heben das beschauliche Steinach gegenüber anderen Orten heraus. Dies verdeutlichte der Geschäftsführer des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald, Bernd Stengl in seiner Begrüßung. Er sprach von einem Fest der Heimat im Einklang mit der Natur.

Den Auftakt des insgesamt von rund 3000 Gästen besuchten Tages war der Hofgottesdienst mit dem Leuchtenberger Pfarrer Adam Nieciecki. Dazu sang die Formation „Passt scho“. Monika Hirtreiter, die Bernhard-Tochter und zugleich Holunderkönigin des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine sprach von einem großen Fest, das sich ankündige. Sie gab das Wort an ihren Mentor, Kreisvorsitzenden Albert Nickl, zugleich stellvertretender Landrat.

Nickl hatte für die Holunderhoheit eine Überraschung im Gepäck, da Monikas Regentschaft nach zwei Jahren ausgelaufen wäre. Nickls Bestreben – "weil's die Beste ist" – brachte für sie eine Verlängerung der Amtszeit um ein weiteres Jahr.

Leuchtenbergs Bürgermeister Anton Kappl bezeichnete den Streuobsttag als Aushängeschild für die Marktgemeinde. Die Familie Bernhard hat hier ihre Vision umgesetzt. 2018 war der letzte Streuobsttag. Vorgesehen alle zwei Jahre, machten die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen einen derartigen Menschenauflauf seitdem nicht mehr möglich.

Der Ansturm setzte schon nach dem Hofgottesdienst ein, weil es ans Mittagessen ging. Der Frauenbund Leuchtenberg servierte von Gretl Woppmann zubereitete Schwammerlbrühe mit Knödl. Da standen die Leute Schlange und im Nu waren 80 Portionen weg. Zeitgleich kam die Sau am Spieß, die 18 Stunden im Grill brutzelte. Die 110 Kilo Schlachtgewicht ergaben 120 Portionen.

Der Streuobsttag in Steinach ist mehr als Essen. Es ist ein Kaleidoskop der Vielfalt, die die Region zu bieten hat. Das beginnt in der Bernhard-Halle mit der Ausstellung von 80 Apfelsorten. Die Pomologen Michael Altmann und Michael Schanderl bestimmen mitgebrachte Äpfel aus den Gärten der Besucher.

Über 20 Aussteller hatten ihre Stände unter Apfelbäumen aufgebaut. "Seit zwei Jahren habe ich die Aussteller speziell ausgesucht, die in mein und unser Konzept passen", berichtet Monika Hirtreiter. Eine Frau von der Wollmühle Reinhardsrieth, die Alpakawolle verarbeitet, ein Ehepaar aus Bayreuth „Kon-Tiki“, die mit Feuer Pflanzenkohle als Bodenverbesserer produzieren, oder eine Erbendorferin, die in Südtirol lebend hier in der Region mit ihren Zirbenholzdekos Akzente setzt.

Daneben gab es Holzprodukte, Töpfereien für den Garten, Aloe Vera, Kräutersalze und vieles mehr. Das Allerbeste präsentierte Hirtreither selbst: Ihre Brennerei, in der sie 20 verschiedene Liköre und Brände sowie Sirups und Marmeladen herstellt.

Bei den Getränken gab es noch eine Besonderheit: Das Bier kam aus der Region. Aber es gab keine Limonaden von irgendwelchen Massenherstellern. Alkoholfreie Saftschorlen oder gemischt aus heimischen Säften vom Bernhardhof, servierte die Feuerwehr Lerau neben dem Gerstensaft. Dazu schwammen Langosch im heißen Fett der Damengymnastikgruppe. Für Bratwürste sorgte der OWV Leuchtenberg. Um die Musik kümmerte sich die „musik initiative vohenstrauß“ mit den Nachwuchsbands „Rakete“ und "Voice & Chords“.

 
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