Steinberg am See
14.11.2018 - 14:10 Uhr

Kein Verständnis für Kritiker

Bürgermeister Harald Bemmerl startet zu einem virtuellen Rundgang um den Steinberger See. Er lässt die Stationen Revue passieren und kommt zu der Einsicht: "Es liegen immer noch genügend freie Erholungsflächen dazwischen".

Knapp 2000 Einwohner hat die Gemeinde Steinberg am See, der Bürgermeister Harald Bemmerl vorsteht. Bei der Bürgerversammlung zog er Bilanz. Bild: Hirsch
Knapp 2000 Einwohner hat die Gemeinde Steinberg am See, der Bürgermeister Harald Bemmerl vorsteht. Bei der Bürgerversammlung zog er Bilanz.

Bei der Bürgerversammlung im Restaurant "Metropolis" hatte der Bürgermeister kein Verständnis für die Kritiker, die den Steinberger See mit touristischen Einrichtungen überfrachtet sehen. Der See sei überall frei zugänglich, außer am gewerblich genutzten "Movin'Ground".

Ein Schandfleck ist dem Gemeinderat aber seit Jahren ein Dorn im Auge. Die Ruine, an der der Bau eines Testboot-Centers geplant war. Die bestehenden Baureste werden beseitigt, das Gelände werde nicht mehr verpachtet, verwies der Bürgermeister auf einen Beschluss des Gemeinderates.

Auf den Bau der Erlebnis-Holzkugel am See reagierte die Gemeinde mit der Errichtung eines Parkplatzes, der ab Frühjahr kostenpflichtig sein wird. Der Bürgermeister erläuterte auch die Verkehrsführung. Die Autofahrer werden aus allen Himmelsrichtung zur Industriestraße geleitet und gelangen von dort aus zur neuen Attraktion am See. Eine noch zu errichtende Abbiegespur soll einen Rückstau vermeiden.

Apropos Rückstau: "Geschlagene zehn Minuten" stand der Bürgermeister am Tag der Bürgerversammlung früh morgens an der Lohbauer-Kreuzung in Heselbach, ehe er in die B 85 einfahren konnte. "Hier bemühen wir uns seit Jahren um eine Regelung", sagte Harald Bemmerl. Wir, damit meinte er auch seinen Bürgermeisterkollegen Thomas Falter von Wackersdorf. Beide sehen in einem Kreisverkehr die ideale Lösung. Doch das Straßenbauamt sei anderer Meinung und favorisiere eine Ampel-Regelung.

Auf die beiden Hochwasserereignisse in diesem Jahr reagiert die Gemeinde mit einem Bündel von Maßnahmen. Wo es auch noch hakt, ist die Breitbandversorgung. Ein Bewohner meldete sich in der Diskussion zu Wort und wollte wissen, ob denn bei 25 Mbit/Sekunde Schluss sei. Dies sei Sache des Anbieters "Amplus", der nach Bemmerls Worten derzeit 90 Prozent der Haushalte mit VDSL, also mindestens 25 Mbit/Sekunde, versorge. Die neuen Baugebiete rüste die Telekom mit Glasfaser und einer Kapazität von 100 Mbit/Sekunde und mehr aus.

In seiner fast 90-minütigen Rede sprach der Bürgermeister alle Themen an, nur nicht die unendliche Geschichte des Campingplatzes. "Was tut sich da?", fragte deshalb ein Zuhörer nach. Der Vertrag mit dem bisherigen potenziellen Investor sei gekündigt worden, so die Information des Rathauschefs. Aber es gebe inzwischen neue Bewerber, die den Campingplatz realisieren möchten. Sie haben ihre Konzepte bereits präsentiert. Der Gemeinderat müsse sich nun mit den neuen Planungen auseinandersetzen. Harald Bemmerl kündigte für den Frühjahr 2019 eine eigene Sitzung an, bei der das Thema behandelt werde.

Zu den größten Hochbauprojekten in der Geschichte der Gemeinde gehört die Kindertagesstätte, der derzeit mit einem Kostenaufwand von 2,18 Millionen Euro realisiert werde. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 668 000 Euro. Ein Fachbüro prüfe derzeit auch die Möglichkeiten zur Sanierung der Sporthalle, so der Bürgermeister.

 
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