Im Jahre 1919 gründete sich in Steinberg ein Mütterverein mit dem Ziel, die religiöse Erziehung und das christliche Familienleben zu fördern. Beitreten durften nur verheiratete Frauen mit Kindern. Das schien dem legendären Pfarrer Michael Gschwendtner und der damaligen Vereinsvorsitzenden Anna Kaindl nicht mehr zeitgemäß, und sie benannten den "Mütterverein" in "Katholischen Frauenbund" um. Ihm können sich auch unverheiratete oder kinderlose Frauen anschließen.
335 Mitglieder
Das Vorstandsteam mit Erika Oberndorfer, Claudia Held-Bemmerl und Gisela Jarek betonten die vier Schwerpunkte der Vereinsarbeit: Mitgestaltung der kirchlichen Festtage und Bewahrung der christlichen Tradition, religiöse Bildung der Mitglieder durch Einkehrtage und Vorträge, Pflege von Kultur und Geselligkeit und Weiterbildung der Frauen in Seminaren und Workshops. Pfarrer Stefan bezeichnete den Frauenbund als "Garanten für Glaube und Geselligkeit".
Was macht den Frauenbund Steinberg am See für die 335 Mitglieder so anziehend? Da ist zunächst der günstige Jahresbeitrag von nur fünf Euro im Jahr. Dieser geringe Betrag ist deshalb möglich, weil der Verein keiner Dachorganisation angehört und deshalb keine Beiträge an den Diözesanverband zu leisten hat. Hauptanziehungspunkt aber ist das attraktive Jahresprogramm. Am 18. Mai steuern die Teilnehmer an der Halbtagesfahrt die Straußenfarm in Kotzenbach an. Eine Woche später ist Maiandacht in Oder. Am 7. Juni machen sich die Mitglieder auf den Weg nach Altötting. Weiter geht es mit dem "Birkerlfest" (20. Juni), einem Kräuterworkshop (2. Juli), einer Theaterfahrt nach Luisenburg (13. Juli), einem Kochkurs und einer Modenschau im September, einem Vortrag und einem Rosenkranz im Oktober, Ausbuttern und Sternebasteln im November und einer Adventsfeier im Dezember.
54 Frauen geehrt
Das Geld für die Veranstaltungen kommt durch den Verkauf von Palmbüscheln und Osterkerzen sowie die Mitgliedsbeiträge herein. So konnte es sich der Verein am Sonntag leisten, die Mitglieder und Ehrengäste kostenlos zu bewirten. Beim Festakt im Haller-Stodl in Oder wurden 54 Frauen für über 50-jährige Treue zum Verein geehrt.
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