Enorm gestiegen sind die Kosten für den Ausbau des Sportheims des SV Steinmühle zum neuen behindertengerechten Dorfmittelpunkt mit einer Anbindung des Fußwegs. Beim Spatenstich im August dieses Jahres gingen Verein und Stadt von geschätzten Kosten von bis zu 304.000 Euro aus, allerdings ohne Fußweg. Jetzt liegen die Gesamtkosten aktuell bei 542.000 Euro.
Ziel ist es nun, die Kosten zu minimieren. Denn der Eigenanteil der Stadt Mitterteich ist auf 160.000 Euro gedeckelt. Weitere 304.000 Euro kommen von Fördermitteln des ALE, den Rest muss der SV Steinmühle in Eigenleistung und aus Eigenmitteln stemmen. Beim Ortstermin am Mittwochnachmittag wurde der Baufortschritt sichtbar. Bürgermeister Stefan Grillmeier erinnerte nochmals an die Vorgeschichte, die zum Ausbau des SV-Sportheims zum neuen behindertengerechten Dorfmittelpunkt führte.
Kein Dorfwirthaus
Der Hauptgrund war, dass es in Steinmühle und Pleußen kein Dorfwirtshaus mehr gibt. Daraufhin wurde die Projektgruppe „Pleußen aktiv“ gegründet, die den Wunsch äußerte, einen barrierefreien Dorfmittelpunkt und einen behindertengerechten Ausbau des Fußwegs zum Sportheim zu schaffen.
Nach verschiedenen Gesprächen mit der Förderstelle, dem Amt für Ländliche Entwicklung, wurde das Projekt in Angriff genommen. Der SV Steinmühle erteilte sein Einverständnis für den gemeinschaftlichen Betrieb, für den er künftig zuständig sein wird. In der Bürgerversammlung im Juni 2019 wurde das Projekt vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen ein Anbau mit 13,46 mal 5,28 Metern für eine erweiterte Gaststube, behindertengerechte Umkleide- und Duschräume sowie weitere Nutz- und Funktionsräume im Untergeschoss.
Neue Brandschutzvorschriften
Der bauliche Startschuss, so Bürgermeister Stefan Grillmeier, erfolgte am 10. August mit dem symbolischen Spatenstich. In der weiteren Planungs- und Bauphase ergaben sich Änderungen: Mit der neuen Nutzung gelten neue Brandschutzvorschriften, etwa behindertengerechte Fluchtwege. Zudem nennen die Verantwortlichen die allgemeine Preissteigerung, statische Zusatzmaßnahmen sowie den Wechsel des Architekten.
Höhere Förderung
Nun gelte es, die Kosten von aktuell 542.000 Euro zu reduzieren. Dies sei ein klares Ziel aller Beteiligten, so der Bürgermeister. Der Eigenanteil der Stadt bleibe bei 160.000 Euro; es werde versucht, höhere Förderungen zu erhalten. Auch der Sportverein will mehr Eigenleistungen als vorgesehen einbringen und damit die Kosten verringern. Den Altbestand wolle der SV Steinmühle in Eigenregie aufbessern.
Alle Beteiligten, so der Bürgermeister, wollen sich nicht entmutigen lassen, das Gemeinschaftsprojekt letztlich zum Erfolg zu führen. Ziel ist es, allen Pleußenern ein Angebot zu ermöglichen, damit vielfältiges kulturelles, kirchliches, sportliches sowie inklusives und soziales Leben verwirklicht werden kann. Alle seien sich ihrer Verantwortung bewusst.
Bis zur Jahresmitte 2021
Aktuell sind die Rohbauarbeiten beim Anbau fertiggestellt. Demnächst beginnen die Installationsarbeiten. Jedes Wochenende unterstützt der Sportverein mit Eigenleistungen den Baufortschritt. Wünschenswert nannte der Bürgermeister als Fertigstellungsziel die Jahresmitte 2021, wobei aktuell Corona keine genauen Daten zulässt.
Der Bürgermeister begrüßt ausdrücklich, dass sich der Sportverein mit Eigenleistung aktiv mit einbringt und von Extras absieht. Gleichzeitig kündigte Grillmeier an, bei der Bürgerversammlung in Pleußen und Steinmühle im kommenden Jahr ausführlich auf das Projekt einzugehen.
SV-Vorsitzender Stephan Andörfer betonte: „Unser Verein steht dahinter.“ Er zeigte sich überzeugt, dass von der Erweiterung des Sportheims zum Dorfmittelpunkt alle einen Nutzen haben werden. Nicht zuletzt sei mit der Schaffung der interkommunalen Sportanlage bereits ein erster Schritt gelungen. Architekt Markus Braun betonte, dass überwiegend heimische Firmen zum Einsatz kommen und zeigte sich zuversichtlich, den Fertigstellungstermin im Sommer 2021 halten zu können.
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