Wer hat das Holzkreuz an dieser exponierten Stelle am Stettkirchener Hang zwischen der Wallfahrtkirche Stettkirchen und Hohenburg aufgestellt? Es ist im Lauf der Zeit immer wieder erneuert worden, doch eine Geschichte dazu kann niemand erzählen. Ein großer Baumstumpf hinter dem Kreuz erinnert daran, dass hier einmal eine mächtige Linde stand. Sie wurde schon vor mehreren Jahrzehnten entfernt, weil ihr Stamm hohl geworden war. An ihre Stelle pflanzte man als Hausbaum für das Flurkreuz eine Eiche.
Die Renovierung des Holzkreuzes haben jetzt Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins abgeschlossen. Nach einer Andacht in der benachbarten Wallfahrtskirche segnete Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler das wieder hergerichtete Flurdenkmal. Seine Entstehungsgeschichte bleibt im Dunkeln. Selbst heimatkundlich versierte Hohenburger wissen wenig dazu: Es sei schon immer da gewesen, sagen sie. Schon in früheren Jahren stand an dieser Stelle ein schlichtes Holzkreuz mit einem Corpus Christi. Es wurde vor einigen Jahrzehnten beschädigt, der gegossene Jesus-Köper zertrümmert. Der Stettkirchener Hang trägt die Flurbezeichnung Kirchent und gehört zur Gemarkung von Hohenburg, an der Grenze zu Adertshausen. Bekannt sei die Bezeichnung Schwarzkopf-Kreuz, erinnert sich Michael König aus Allersburg im Gespräch mit Leonhard Ehrnsberger.
Ob wohl ein Unglück, ein Dank an den Herrgott oder eine Sühne für ein Verbrechen der Hintergrund des Kreuzes war? Auf den Votivtafeln in der Wallfahrtskirche ist darüber ebenso wenig zu finden wie im Geschichtsführer von Heimatpfleger Friedrich Spörer von 1935 und in der Heimatchronik von Heribert Batzl. Ob die Toten von Stettkirchen, die man bei der Straßensanierung gefunden hat, etwas damit zu tun haben, oder ob es nur ein Wegekreuz ist, das fromme Menschen zur Ehre Gottes aufgestellt haben - darüber kann man nur mutmaßen. Wie Klaudia Nießl vom Obst- und Gartenbauverein sagte, hat man mit dem neuen Bildnis des gekreuzigten Heilands eines mit offenen Augen und ohne Wundmale gewählt: "Eine Darstellung, wie sie nur selten zu sehen ist."
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