Groß und ungebrochen ist das Interesse am Thema "erneuerbare Energien", insbesondere wenn es um die regionale Ebene geht. 65 Frauen und Männer informierten sich am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung über die Geschicke der Zukunftsenergie Nordoberpfalz GmbH (ZenoO).
Sie und alle 339 Mitglieder dürfen sich auf eine stattliche Rendite ihrer Anteile im Wert von mehr als drei Millionen Euro freuen. Die Versammlung bestätigte den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat der Bürger-Energiegenossenschaft. Ausgeschüttet werden für 2022 drei Prozent. Zugrunde liegt bei einer Bilanzsumme von mehr als 3,4 Millionen Euro ein Überschuss von 272.000 Euro. Davon werden 78.000 Euro ausbezahlt. Der Rest fließt in die Rücklage beziehungsweise ein kleiner Teil als Gewinnvortrag in die Bilanz des aktuellen Jahres.
Als Hausherr in der Störnsteiner Kulturscheune zeigte sich Bürgermeister Markus Ludwig nicht nur von den Zahlen beeindruckt: „Das Interesse der Menschen und die geleistete großartige Arbeit machen Mut für die Zukunft.“ Der Flosser Bürgermeister Robert Lindner, er steht an der Spitze des Aufsichtsrates, berichtete von fünf Sitzungen und vom positiven Ergebnis der überörtlichen Prüfung.
Allerdings, und diesen Aspekt unterstrich Vorstand Günter Stich, werde die Arbeit durch äußere Einflüsse nicht leichter: „Krieg, Inflation oder auch explodierende Energiekosten sind nur Beispiele für die Handicaps.“ Dennoch lasse sich Zeno nicht entmutigen. Das bestätige alleine schon eine Zahl: „Unsere eigenen Anlagen erbringen inzwischen eine Leistung von knapp vier Megawatt/Peak. Hinzu kommen Beteiligungen an verschiedenen Solarparks.“
Demnächst in Betrieb gehen „Kalkhäusl III“ mit 748 Kilowatt/Peak und die Dachanlage auf der Neustädter Stadthalle (217 Kilowatt/Peak). „Vorsichtig optimistisch“, so ließen sich die Aussagen zur geplanten Bioabfall-Vergärungsanlage in Kalkhäusl zusammenfassen. Eventuell gebe es noch heuer den ersten Spatenstich für das Zehn-Millionen-Euro-Projekt.
„Wir sind dran und Gespräche laufen“, erklärte Stich, als aus der Mitte der Versammlung die Windenergie auf den Tisch kam. Allerdings werde das sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen, zumal es um viel Geld gehe: „Wir wollen jedenfalls keine Fremdinvestoren denen es nur um Gewinne geht. Windanlagen sollen uns beziehungsweise der Region gehören.“ Das gelte im Übrigen auch für ein langfristig gesehen unverzichtbares Umspannwerk: „Um das Netz zu stabilisieren.“
Um zukünftige Entwicklungen geht es auch bei Kontakten zur Weidener Genossenschaft „Bürgerenergie Oberpfalz Nord“ (BE-ON). Anstehende Sondierungen sollen eine Fusion beziehungsweise einen Zusammenschluss beider Genossenschaften zum Inhalt haben. Beifall gab es für Waltraud Benner-Post. Die Leuchtenberger Altbürgermeisterin wurde an dem Abend verabschiedet. Sie war von Anfang an bei ZenoO dabei und schied nun aus eigenem Wunsch aus dem Aufsichtsrat aus. Dankesworte und Blumen gingen genauso an Astrid Stich und Christine Krämer. Sie kümmern sich seit mehr als einem Jahrzehnt um ZenoO-Aufgaben.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.