Gleich dem Eisernen Vorhang sind die Grenzen ins Nachbarland Tschechien plötzlich wieder dicht. Schuld ist die Corona-Pandemie und die Tatsache, dass die Bundesregierung das angrenzende Nachbarland als Hochrisikogebiet mit der Gefahr steigender Mutationen einstufte. Seit Mitternacht sind die Grenzen im Landkreis Neustadt/WN hin zu Tschechien komplett gesperrt.
Viele Grenzposten kontrollieren und überwachen den Einreiseverkehr. Jedes Fahrzeug mit den Insassen wird sorgfältig nach den strengeren Einreiseregeln überprüft. Für alle Einreisenden gilt: Sie müssen sich vorab anmelden und einen negativen Corona-Test vorweisen. Am Grenzübergang „Tillyschanz“ in Eslarn verirren sich nur wenige Einreisende. Nach Aussage von kontrollierenden Beamten der Bundespolizei waren darunter bis gegen 10 Uhr am Sonntag lediglich drei rumänische Fahrzeuge mit mehreren Insassen, die versuchten, die strengen Kontrollen zu umgehen. Allerdings wurden allesamt wieder in die tschechische Republik zurückgewiesen, da sie die gültigen Einreisevoraussetzungen nicht erfüllten.
Das gleiche Bild zeichnet sich am alten Grenzübergang in Waidhaus an der früheren Bundesstraße 14. Allerdings überwachen hier die bayerischen Grenzpolizeibeamten aus Waidhaus den Übergang. Da die Grenzpolizei personell nicht in der Lage wäre, alle Kontrollstellen zu besetzen, teilen sich Bundes- und Grenzpolizei die Posten.
Komplett gesperrt ist dagegen die Autobahn A 6 in Fahrtrichtung Deutschland. Die Bundespolizei richtete auf dem Parkplatz Ulrichsberg Nord eine große Kontrollstation ein. Der gesamte Autobahnverkehr wird durch diese Kontrollschleuse geleitet und anschließend in Personen- und Güterverkehr selektiert. Auch Einheimische müssen sich in den kleinen Stau am Sonntagmorgen einreihen. Jene die ohne die entsprechenden Einreisevoraussetzungen an den Kontrollposten ankommen, werden umgehend an einer freien Fläche gesammelt und unter Polizeibegleitung über die Autobahn in Richtung Ausfahrt Pleystein und nachfolgend wieder im Konvoi Richtung Tschechien ausgewiesen.
Wichtig wäre laut der Polizei für die Einreisenden auch die Digitale Einreiseanmeldung für Deutschland (DEA) vorzunehmen. Ansonsten drohe den Einreisenden ein Bußgeld und die Meldung an das zuständige Gesundheitsamt. Diese Regelung ist offenbar noch nicht bei allen Grenzgängern angekommen. Für die Nacht auf Montag erwarten die Polizeibeamten, insbesondere wegen des dann anlaufenden Schwerlastverkehrs ab 22 Uhr längere Rückstaus.
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