Stulln
05.08.2024 - 13:22 Uhr

"850 Jahre Gemeinde Stulln": Ausstellung zeigt Ortsgeschichte

Wie breit die Gemeinde Stulln aufgestellt ist, zeigt eine Ausstellung, die bis Ende August in der Mehrzweckhalle zu sehen ist. Anlässlich der 850-Jahr-Feier erinnern 13 Vereine an die Vielfalt des Angebots in der 1700-Seelen-Gemeinde.

Bei der Ausstellungseröffnung "850 Jahre Gemeinde Stulln" am Sonntag in der Mehrzweckhalle sprach Bürgermeister Hans Prechtl von „einem weiteren Glanzpunkt“ im Jubiläumsjahr. Nach dem Kommersabend am 8. Mai und dem Bürgerfest am 6./7. Juli. Er selbst werde am 17. September beim Seniorenkreis einen Vortrag zum Thema „Neues aus Stulln“ halten, kündigte Prechtl an.

Den Abschluss des Festprogramms bildet am 12. Oktober ein historischer Vortrag von Martin Irl, bei dem sich der Referent auf die Spuren des Grafen Holnstein begibt und Berührungspunkte der Gemeinde Stulln mit Kaiser Napoleon herstellt. Der Bürgermeister will schließlich alle ehemaligen Gemeinderäte zu einem gemeinsamen Essen einladen und Erinnerungen austauschen.

Ausstellungsleiter Helmut Kramer (Seniorenkreis) lobte das Engagement der Vereine und versicherte ihnen: „Sie haben sich wirklich Mühe gegeben“. Die Ausstellung gebe einen Überblick über die jüngste Geschichte der Gemeinde. Dazu gehören auch die Mineralien in den Vitrinen der Mehrzweckhalle, deren Entstehung Hermann Neidl vom Bergknappenverein erläuterte.

Die Gemeinde bekam in der Vergangenheit regelmäßig prominenten Besuch von Ministern und kirchlichen Würdenträgern, wie Kopien aus dem goldenen Buch belegen. Ältester Verein ist die Feuerwehr, die im Juli das 150-jährige Bestehen feierte. Im Mai 1947 hob man in Stulln einen CSU-Ortsverband aus der Taufe. Vorsitzender und Bürgermeister Hans Prechtl wertete die frühe Gründung als Beweis, „dass sich die Bewohner damals nach einem Neuanfang sehnten und nach dem Zusammenbruch die Geschicke selbst in die Hand nehmen wollten“.

Der jüngste Verein sind die Pavillonfreunde, die sich beim Bürgerfest federführend eingebracht haben. Vor wenigen Wochen feierte der TSV Stulln das 70-jährige Bestehen. Bilder und Zeitungsausschnitte erinnern an die Glanzzeiten, als der Turn- und Sportverein in die Bezirksliga aufstieg. Weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt ist der Stullner Faschingszug. Verantwortlich dafür ist die Faschingsgesellschaft, die sich mit Bildern, Kostümen und Requisiten an der Ausstellung beteiligt.

Wie sehr die Geschichte der Gemeinde mit dem Bergbau verbunden ist, zeigen die Stellwände des Bergknappenvereins. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort Flussspat entdeckt. Neben zahlreichen Gruben entstand die Flusssäurefabrik in Stulln. Die Grube Cäcilia war einst die größte Flussspatgrube der Welt.

Der Bergbau expandierte, bis die Qualität des Spates immer mehr abnahm und Importprodukte erheblich günstiger eingeführt werden konnten. So kam in den 1980er Jahren die Förderung in allen Werken zum Stillstand. Aber auch nach der letzten Grubenfahrt auf der Grube „Hermine“ am 27. Mai 1987 bleibt bergmännische Tradition bestehen. Die Mineralienausstellung erinnert an den ehemaligen Flussspatbergbau.

Die Ausstellung ist bis Ende des Monats jeweils am Sonntag von 10 bis 16 Uhr und jeden Mittwoch von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Ein zusätzlicher Öffnungstag ist der 24. August (Samstag) von 18 bis 21 Uhr.

Hintergrund:

Ausstellung zur 850-Jahr-Feier

  • Ort: Mehrzweckhalle Stulln
  • Öffnungszeiten: Bis Ende August jeweils am Sonntag von 10 bis 16 Uhr und jeden Mittwoch von 17 bis 21 Uhr. Ein zusätzlicher Öffnungstag ist der 24. August (Samstag) von 18 bis 21 Uhr.
  • Beteiligte Vereine: Stullner Sänger, TSV, Feuerwehr, Schützenverein, Faschingsgesellschaft, Gartenbauverein, Frauenbund, Bergknappenverein, Seniorenkreis, Pfarrgemeinde, CSU-Ortsverband, Landjugend und die Pavillionfreunde.
  • Gemeinde: Auszüge aus dem goldenen Buch erinnern an den Besuch prominenter Persönlichkeiten.
 
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