208 Hektar weniger Oberpfälzer Felder werden aktuell im Vergleich mit dem Vorjahr mit Kartoffeln bewirtschaftet: Das berichtet Theresia Addokwei vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf beim Kartoffel-Erntegespräch für die Oberpfalz 2024 in Stulln. "Die Kartoffel hat eine große Bedeutung für die Oberpfalz", so Addokwei. Oberpfalzweit werden auf rund 5000 Hektar Kartoffeln angebaut, der größte Anteil (3235 Hektar) im Landkreis Regensburg.
Als einen der Gründe für diesen Rückgang nennt Addokwei die gestiegenen Temperaturen. "Die lang andauernde Hitze und Trockenheit im vergangenen Jahr waren sehr schlecht für die Kartoffel. Alle Temperaturen, die über 28 Grad liegen, schaden ihr", sagt die Leiterin des Sachgebiets Landnutzung des AELF. Die Kartoffel sei aber von großer Bedeutung für die Oberpfalz, viele Verarbeiter in der Region ansässig. Deswegen ist es laut Addokwei wichtig, die Kartoffel in der Oberpfalz zu halten.
Durchschnittliche Ernte 2024
Trotz des Rückgangs der Anbauflächen fällt die Ernte 2024 voraussichtlich gut aus. "Es war bisher ein günstiges Jahr für den Kartoffelanbau. Es gab reichlich Niederschläge und die große Hitze und Trockenheit kamen erst spät", sagt Thomas Zirngibl. Er ist der Geschäftsführer des Erzeugerrings Oberpfalz e.V. und gibt im Erntegespräch Auskunft über die Lage der Kartoffelregion Oberpfalz.
Deswegen können die meisten Kartoffelbauern ihre Verträge laut Zirngibl erfüllen. Nur wenige Flächen fallen voraussichtlich aus und die ein oder andere könnte sogar mehr Ertrag einbringen. Dennoch die Prognose: "Wir rechnen mit einer normalen Ernte und erwarten nichts Übermäßiges", so Zirngibl.
Schnecken und Krautfäule gefährden Kartoffeln
Dieses Jahr war nicht nur für die Kartoffeln gut – sondern auch für die Schnecken. Viele der Tiere waren und sind unterwegs auf den Feldern und gefährden die Kartoffelernte. "Die Schnecken fressen sich von außen in die Schale. Dadurch entstehen schwarze Stellen an der Frucht und sie kann nicht mehr verkauft werden", erklärt Thomas Zirngibl die Situation für die Landwirte.
Neben den tierischen Schädlingen hatten die Kartoffelbauern mit der Krautfäule zu kämpfen. Bei der Krautfäule handelt es sich um einen Pilz, der die Pflanzen und Knollen befällt und für hohe Ernteausfälle sorgen kann. Das wechselhafte Wetter mit den vielen Niederschlägen in diesem Jahr hat die Krankheit noch begünstigt.
Probleme beim Kartoffelanbau in der Oberpfalz
- Kartoffel wird in Europa mehr nachgefragt als produziert
- Besorgnis bei Firmen wie Burgis und Lorenz, die mit den Kartoffelbauern in der Oberpfalz zusammenarbeiten: durch die schlechten Ernten der vergangenen Jahre war z.B. Burgis nach eigenen Angaben "katastrophal unterversorgt" mit Kartoffeln
- Höhere Kosten und Risiken für Landwirte in der Produktion durch Klimawandel
- Vorkosten für Pflanzkartoffeln und für die Lagerung nehmen zu
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