Der altehrwürdige Rathaussaal hat zwar schon viele Ausbildungsseminare der Bereitschaftspolizei kommen und gehen sehen, aber der Antrittsbesuch des 73. Ausbildungsseminars brachte dann doch einen ganz besonderen Eindruck. Gut 170 Polizisten traten erstmalig mit ihren neuen Uniformen in Erscheinung, mit dem Weiß der Hemden als dominierende Farbe.
Bürgermeister beeindruckt
Dies beeindruckte auch gleich Ersten Bürgermeister Michael Göth, der sich über die stattliche Besucherzahl sehr freute: "Alle Anwärter sind bisher ins Rathaus gekommen, aber so viele wie dieses Mal waren noch nie hier", lobte das Stadtoberhaupt, das sich nur positiv über die wechselseitigen Beziehungen von Stadt und Standort äußerte. "Die Bereitschaftspolizei ist auch wegen der vielen zivilen Beschäftigten ein Eckpfeiler der Umstrukturierung in Sulzbach-Rosenberg". Göth forderte die angehenden Beamten nach einem kleinen geschichtlichen Exkurs auf, sich auch am Abend nach Dienstschluss in der Stadt umzusehen, alle Fest zu besuchen und das große kulturelle Angebot zu nutzen.
Polizeirat Thomas Scherer erklärte als Leiter des 73. Ausbildungsseminars, dass vor den 155 angehenden Polizisten nun eine zweieinhalbjährige, modulare, praxisorientierte Ausbildung in fünf Abschnitten liege. „Neben der praktischen und rechtlichen Ausbildung befasst sich ein weiterer Schwerpunkt mit der Persönlichkeitsbildung. Die Anwärter werden in 20 Fächern unterrichtet.“
Wie der Seminarleiter außerdem erklärte, hätte auch das Training von Hochstress-Situationen besonderes Gewicht. Nach erfolgreicher Absolvierung folge die Ernennung zum Polizeimeister. Weitere Verwendungen in den Einsatzhundertschaften oder anderen bayerischen Dienststellen würden sich anschließen.
Angebote nutzen
Leitender Polizeidirektor Ludwig Härtl ergänzte die Begrüßung im Rathaus als Abteilungsführer am Standort Wagensaß: "Wir hängen an den Versorgungssträngen der Stadt und bieten auch rund 400 Beschäftigten aus der Region Arbeit. "Nutzen Sie die Angebote der Stadt", appellierte der Chef ans Seminar und dankte der Stadt Sulzbach-Rosenberg für die gute Aufnahme hier.
Warum wollen junge Menschen zur Polizei?
Alexander Hanysz: Intensive Werbung in Bekanntenkreis war für den studierten Medien-Informatiker ausschlaggebend für die Polizei-Laufbahn. Der 29-Jährige schätzt dabei die Beschäftigungssicherheit und sieht dort auch optimale Möglichkeiten für Sport und Fitness. „Außerdem gefällt mir der Umgang mit Menschen, auch der Unterricht hier am Standort ist super. In der Zukunft könnte sich der Kümmersbrucker Einsätze im Bereich Cyber-Kriminalität vorstellen.
Lisa Straller: Die Freudenbergerin hat schon mal das Abitur in der Tasche, was ihr künftig bei der Polizei alle Möglichkeiten biete. „Der Wunsch, zur Polizei zu gehen, stand schon seit meiner Kindheit fest. Vorgeprägt bin ich sicher durch meinen Vater, der auch Polizist“, schildert die 18-jährige Anwärterin den Weg zu ihrer Berufswahl. Nach zehn Wochen hat sie das Schießen, Selbstverteidigung und die geschlossenen Einsätze als Favoriten in der Ausbildung entdeckt.
Lukas Lux: Auch der 17-jährige Edelsfelder wollte schon immer zur Polizei. Da er nach der Regelschule für die BePo zu jung war, führte sein Weg zunächst zur FOS. Im Frühjahr trat er dann bei der Polizei ein. In der Wagensaß lobt er vor allem auch die Ausbildung und das sportliche Angebot, was für den aktiven Fußballer des FC Edelsfeld schon eine gewisse Rolle spielt. Später könnte er sich Verwendungen beim USK, SEK oder der Hundestaffel vorstellen.
Daten und Fakten
Wie bei der Vorstellung im Rathaus zu erfahren war, setzt sich das 73. Ausbildungsseminar der Bereitschaftspolizei aus 125 Männern und 30 Frauen zusammen. 56 Prozent davon hätten Abitur, 43 Prozent einen Mittleren Bildungsabschluss und der Rest einen Qualifizierenden Abschluss mit Berufsausbildung. Die Anwärter kämen aus Bayern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und aus dem Saarland. Alle seien deutsche Staatsbürger, hätten aber auch ausländische Wurzeln, wie etwa in Italien, Griechenland oder Afghanistan. Das Einstellungsalter umfasst die Spanne von 17 bis 31 Jahren. Unter den „Neuen“ befinden sich mehrere sehr gute Fußballer, ein Deutscher Vizemeister im Badminton, ein DEL2-Eishockeyspieler, ein Bayerischer Crosslauf-Meister sowie eine viermalige Deutsche Meisterin im Cheerleading.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.