Sulzbach-Rosenberg
05.09.2024 - 15:12 Uhr

Zum Antikriegstag Gedenken an die Opfer und Warnung vor Rechtsextremismus

Den Antikriegstag begeht die IG Metall heuer in Sulzbach-Rosenberg am Tag nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Deren Ergebnisse wertet Gewerkschaftssekretärin Katrin Wieser als Beleg für die Aktualität der Gedenkveranstaltung.

Einmal im Jahr mahnen die Gewerkschaften am Antikriegstag, der zahlreichen Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, und sie machen auf die aktuellen Kriege auf der Welt aufmerksam, erklärte Katrin Wieser, Fachsekretärin bei der IG Metall in Amberg, den Zweck der Kranzniederlegung am Montag, 1. September, am Ehrenmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Sulzbacher Friedhofsberg.

Rechtes Gedankengut breite sich in der Bevölkerung wieder aus - mit Folgen: "Angriffe auf Menschen mit anderer Herkunft oder anderem Glauben häufen sich, aber auch Übergriffe auf Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter." Wieser erinnerte an eine Aktion der Identitären Bewegung, die 2020 auf dem Dach des Stuttgarter Gewerkschaftshauses medienwirksam gegen den DGB auftrat. Im August 2024 seien Kolleginnen des DGB in Dresden auf offener Straße von Rechten angegriffen worden, und am Sonntag hätten Faschisten zum ersten Mal seit 1933 wieder eine Wahl in Deutschland gewonnen. Auch aus diesen Gründen behalte der Antikriegstag seine Aktualität.

Krieg sei eine der grausamsten Erfahrungen, die die Menschheit kenne, sagte der Vorsitzende der Jugend- und Ausbildungsvertretung bei der Firma Kennametal in Vohenstrauß, Vahan Armenakian. Die aktuellen Konflikte in Syrien, Jemen, der Ukraine und anderswo zeigten, dass der Frieden zerbrechlich sei: "Die Bilder von leidenden Menschen, von zerstörten Städten und von verzweifelten Familien dürfen uns nicht gleichgültig lassen."

Die Gewerkschaften setzten sich für eine Welt ein, in der Konflikte nicht mit Waffen, sondern mit Dialog und Verständnis gelöst werden. „Wir fordern die Politik auf, die Ursachen von Krieg und Gewalt - Armut, Ungerechtigkeit und Diskriminierung - zu bekämpfen“, betonte der Referent.

Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt wurde das Lied von den "Moorsoldaten" gespielt. Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor bei Papenburg im Emsland, in dem vorwiegend politische Gegner des NS-Regimes gefangen gehalten wurden, haben es 1933 geschrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lied international bekannt und gilt als Symbol des Widerstands gegen die faschistische Willkür und Gewalt.

 
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