Anlässlich des 1000. Todestages von Kaiser Heinrich II. feiern heuer die Stadt und das Bistum Bamberg das Heinrichsjubiläum. Einer der Höhepunkte des Programms ist die Sonderausstellung "Vor 1000 Jahren" im Historischen Museum Bamberg in der Alten Hofhaltung. Die Schau legt den Fokus nicht ausschließlich auf den Kaiser, sondern ebenfalls auf seine Frau Kunigunde, die unter anderem das Bistum Bamberg und den Dom gestiftet hatte, und die Menschen in ihrem Umfeld.
Das Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg informierte in einer Pressemitteilung, dass sie einige Objekte aus ihrer Dauerausstellung für die Bamberger Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Antje Spiekermann, Sammlungsmanagerin des Historischen Museums Bamberg, und ihre Kollegin Christiane Wendenburg holten die Exponate in Sulzbach-Rosenberg ab. Wie das Stadtmuseum weiter mitteilt, hatte Kaiser Heinrich direkten und beträchtlichen Einfluss auf die Sulzbacher Stadtgeschichte: Nach seiner umstrittenen Königswahl (1002) musste er sich unter anderem gegen Markgraf Heinrich von Schweinfurt durchsetzen, dem er für die Unterstützung bei der Königswahl das Herzogtum Bayern zugesagt, aber dann doch verwehrt hatte.
Im Jahr 1003 kam es zur so genannten „Schweinfurter Fehde“.
Die Sulzbacher Burg gelangte durch königliche Schenkung in die Familie der späteren Grafen von Sulzbach, da sie wohl Heinrich bei diesem Konflikt maßgeblich unterstützt hatten. Wie das Stadtmuseum weiter informiert, gehörten die Sulzbacher Grafen bald zu den wichtigsten Adelsgeschlechtern im Deutschen Reich. Zu ihnen zählte – neben Graf Gebhard – auch Berengar I., dessen Todestag sich im kommenden Jahr zum 900. Mal jähren wird. Seine Tochter Gertrud wurde Gemahlin König Konrads III. (um 1132), seine Tochter Bertha heiratete den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos (um 1146).
"Die Grafen von Sulzbach bauten ihre neu erworbene Stammburg Sulzbach zu einer höchst modernen, hochmittelalterlichen Dynastenburg um", heißt es in der Mitteilung des Stadtmuseums weiter. Bei den von Dr. Mathias Hensch geleiteten archäologischen Ausgrabungen im Sulzbacher Schloss zwischen 1993 bis 2003 seien viele bedeutende Objekte aus dieser Zeit wieder zum Vorschein gekommen – nach fast 1000 Jahren. Sie sind teilweise in der Dauerausstellung des Stadtmuseums Sulzbach-Rosenberg zu sehen. Als Leihgaben stellte das Stadtmuseum den Bambergern ein Werkzeug zur Herstellung von Kettenhemdringen und einen Kettenhemdring zur Verfügung.
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