"Zukunft braucht Herkunft": Nicht nur bei der Barbarafeier im Wagnersaal, sondern während des ganzen Jahres beherzigt der Bergknappenverein diese Devise, bekräftigte der Vorsitzende Armin Kraus. Die Bergknappenkapelle, dirigiert von Johannes Mühldorfer, begleitete den Abend, dem ein Gottesdienst in der Christuskirche vorausging.
Um die bergmännischen Werte nach außen darzustellen, sei es wichtig, die Bergmannstracht in der Öffentlichkeit zu tragen, betonte Kraus. Er bedauerte, dass sich bereits zwei Montanvereine in Sulzbach-Rosenberg aufgelöst haben. Bei der Traditionspflege wünschte sich der Vorsitzende eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bergknappenverein und der Stadt wie bei der Restaurierung des Förderturms. Leider seien aber die Pläne für das Umfeld noch nicht umgesetzt worden. Der Bergknappenverein habe durch die restaurierte Lok und den letzten Erzförderwagen von St. Anna seinen Beitrag dazu geleistet.
"2020 auf den Weg bringen"
Bürgermeister Michael Göth verwies auf das Gesamtkonzept, zu dem auch der Schaustollen bei der Villa Max gehöre. 2020 werde das Projekt mit einer Beleuchtung des Förderturms sicherlich auf den Weg gebracht. Weitere Grußworte sprachen der Bürgermeister der Gemeinde Neukirchen, Winfried Franz, und Andreas Wilhelm für den Landesverband der Berg- und Hüttenmännischen Vereine.
"Seit 1887 sind der Bergknappenverein sowie die Bergknappenkapelle ein unverzichtbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Achim Bender in der Festrede. In einer Zeit, in der sich Vereine auflösen, weil sie keine Vorstandsmitglieder und ehrenamtlichen Helfer mehr finden, verdiene das Engagement des Bergknappenvereins Dank und Anerkennung. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich dort Menschen engagieren, die nie in einer Grube gearbeitet haben.
Appell an den Freistaat
Der Förderturm am Annaschacht, der 2017/2018 mit einem Aufwand von 190 000 Euro saniert wurde, stehe als letztes weithin sichtbares Zeichen für die lange Tradition des Erzbergbaus in Sulzbach-Rosenberg. Bender hoffte, dass bei der Haushaltberatung im Stadtrat alle Fraktionen zustimmen, wenn es um 160 000 Euro für die Gestaltung des Umfelds und 25 000 Euro für die Beleuchtung geht. Bei der Hochofenplaza sah Bender andere in der Verantwortung. Es gibt ein Nutzungskonzept, bei dem unter anderem die Gießhalle renoviert und als Veranstaltungshalle genutzt werden könnte. Der Hochofen bliebe als Denkmal erhalten. Jetzt sei der Freistaat gefordert, sich an den Sanierungskosten von circa acht Millionen Euro zu beteiligen. Auch der Eigentümer Max Aicher sei gefragt. Nur das unsanierte Gelände einzubringen, reiche nicht aus.
Ehrungen
Für 25-jährige Mitgliedschaft im Bergknappenverein wurde Lothar Köstler mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet. Seit 40 Jahren gehört ihm der ehemalige Arbeitsdirektor der Maxhütte, Manfred Leiss, an. Er erhielt die Ehrennadel in Silber. Nach 70 Jahren im Bergknappenverein trägt Franz Luber jetzt die Ehrennadel in Gold mit der Zahl 70.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.