Sulzbach-Rosenberg
09.12.2024 - 14:22 Uhr

Besinnliche Adventsstunde mit Musik und Gesang im Sulzbach-Rosenberger Rathaus

„Es werad langsam Zeit“, sagt Wilhelm Ertel und meint damit, sich auf Weihnachten einzustimmen. Bestens gelingt das beim Adventssingen der drei Sulzbach-Rosenberger Trachtenvereine im Rathaussaal.

Viele Menschen nutzten am Freitagabend, 6. Dezember, die Gelegenheit, in der vorweihnachtlichen Hektik innezuhalten und eine ruhige Adventsstunde zu erleben. Dazu hatten die Heimat- und Trachtenvereine Birgland, Erz- und Eisenwalzerboum sowie Stamm in den großen Saal des Rathauses geladen.

Durch das Fenster schienen die Lichter des großen Weihnachtsbaums draußen auf dem Luitpoldplatz. Sie drückten sinnbildlich aus, dass Weihnachten nahe, aber noch nicht in den Stuben angekommen ist. Die Gruppen der drei Trachtenvereine sangen und spielten, damit Weihnachten auch in den Herzen ankommen kann. Als Sprecher trug Wilhelm Ertel Geschichten und Gedichte zur Einstimmung auf die schönsten Tage des Jahres vor; teils nachdenklich, teils mit herzerwärmendem Humor. Immer wurde deutlich, dass Nähe, Wärme und Freundlichkeit wichtiger sind als Geschenke. Gerade in einer Zeit, in der Hass, Hetze und Fremdenfeindlichkeit uns bedrohen, sollte man auf die Weihnachtsbotschaft hören und mit einem offenen Herzen, Verständnis und ehrlichem Zuhören aufeinander zugehen, um wirklich die "staade Zeit" zu erleben, nach der alle sich sehnen.

Die Stubenmusik und die Birgländer Sängerinnen vom Heimatverein Birgland, die Sulzbacher Stubenmuse und die Sulzbacher Sänger vom Heimat- und Trachtenverein Stamm sowie der Heimat- und Trachtenverein Erz- und Eisenwalzerboum mit seinem Trio Klangblech, der Müilchbanklmuse und dem Zweigesang boten ein abwechslungsreiches Programm. Da erklangen die traditionellen Instrumente Hackbrett und Zither, schön ergänzt mit Gitarre, Flöte, Trompete und Bass. Die Trachtler sangen die alten, vertrauten Lieder, die schon seit Generationen Adventsfreude in die Herzen bringen. Es waren Lieder aus Zeiten, als im Advent noch gefastet wurde, um sich auf die Heilige Nacht vorzubereiten. Der Gesang war von tiefer Vorfreude auf die Geburt des Heilands getragen. Dabei wurde immer deutlich, dass nicht Konsum und Kommerz das Wesentliche zu Weihnachten sind, sondern das Kind in der Krippe, das Frieden, Wärme, Licht und Gerechtigkeit in die Welt bringen will. Instrumentalstücke gaben Gelegenheit, über die Botschaft aus den Liedern und Texten nachzusinnen. Die Zuhörer lauschten in andächtiger Stille und ließen sich in den Zauber dieser schlichten, tief empfundenen Musik einspinnen.

Nach dem letzten Lied, dem „Adventsjodler“ der Birgländer Sängerinnen, wünschte Ertel allen noch ein paar ruhige Tage im Advent. Nach kräftigem Applaus für die Musikanten und den Sprecher sangen die Musikgruppen zusammen mit den Besuchern statt einer Zugabe gemeinsam „Fröhliche Weihnacht überall“. Ein Liedblatt gab es nicht, es wäre aber auch unnötig gewesen, denn auch die Besucher sangen alle Strophen fröhlich und textsicher mit.

„In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, abzuschalten und sich zu besinnen“, hob Bürgermeister Stefan Frank in seinem Grußwort hervor. Das Adventssingen sei deshalb wertvoll und wichtig, eine feste Tradition im Sulzbach-Rosenberger Veranstaltungskalender. Dankbar für diese besinnliche Einstimmung, legten die Gäste auch gern etwas in das Spendenkörbchen am Ausgang. Diese Gaben sind für einen guten Zweck in der Region bestimmt, "denn a dou gibt’s Bedarf".

 
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